Obwohl Japaner bekanntlich nicht nur Romane auf ihren Handys lesen, sondern sie damit gleich auch schreiben, glaubt der japanische Medienhändler Tsutaya fest an die Zukunft des gedruckten Worts. Wie die aussehen könnte, will Tsutaya mit einem neuen Geschäft erkunden, das vom deutsch-englischen, in Tokio residierenden Büro Klein Dytham entworfen wurde. In dem entspannten Quartier Daikanyama gelegen, besteht das Projekt aus drei freistehenden Quadern, die durch Brücken verbunden sind.
Die Idee dahinter ist einfach: Gezielt soll hier eine ältere Zielgruppe angesprochen werden, die genau weiß, was sie will, aber auch gute Beratung und Inspiration schätzt. Das Geschäft ist daher in einzelne Bereiche aufgeteilt, die von spezialisierten Mitarbeitern betreut werden und die jeweils direkt von außen zugänglich sind. Verbunden werden diese „Boutiquen“ durch eine so genannte „magazine street“, an der entlang man einen Querschnitt des Angebots erfahren kann.
Im Inneren ist das Gebäude in kleinteilige Verkaufsflächen im Erdgeschoss und die beiden großen Bereiche Film und Musik im Obergeschoss unterteilt. Ebenfalls im Obergeschoss befindet sich eine Design-Bibliothek, wo auch Kunstwerke erworben werden können. Die Innenarchitektur variiert dabei entsprechend der unterschiedlichen Themenbereiche, zeichnet sich aber durchgehend durch die Verwendung von ruhigen und natürlichen Materialien wie altem Holz für die Fußböden aus.
Ähnlich zurückhaltend sind auch die Fassaden der Baukörper, die auf den ersten Blick wie weißes Korbgeflecht wirken und erst auf den zweiten Blick erkennen lassen, dass sie, als Reverenz an den Inhaber, aus zigtausend kleinen Ts bestehen.
Fotos: Nacása & Partners
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