In Rotterdam schwimmt schon einiges auf dem Wasser, unter anderem eine Molkerei. Nun soll im Rijnhaven bald das Maritime Center hinzukommen, ein spiralförmiges Gebäude im Hafenbecken zwischen Wilhelminaplein und Katendrecht. Der Entwurf stammt vom im nahen Delft ansässigen Büro Mecanoo. Geplant ist ein öffentlich zugängliches Zentrum für maritime Unternehmen, Wissenschaft und Kultur. Es ist Teil des vom Büro Powerhouse Company in Zusammenarbeit mit dem Immobilienentwickler RED Company erstellten Masterplans für das sogenannte Codrico-Areal, ein ehemaliges Fabrikgelände direkt am Rijnhaven.
Dieser wird seit einiger Zeit als ökologische Stadtlandschaft neu erfunden und entwickelt sich ebenso wie die Halbinsel Katendrecht – deren alte Lagerhallen sich längst als Gastronomie- und Unterhaltungsstandort etabliert haben – ständig weiter. In naher Zukunft werden neue Bauten die bereits bestehende Skyline ergänzen und das Nutzungsprogramm verdichten. Das Maritime Center soll als schwimmende Insel zum ikonischen Dreh- und Angelpunkt des Hafenareals avancieren. Zwei Stege verbinden es mit dem Ufer und ergänzen das Wegenetz für Spaziergänger am und auf dem Wasser. Der neue Pfad, der sich wie ein Band unter, entlang, über und durch die drei runden Pavillons des Maritime Center windet, gibt dem Entwurf seine Spiralen-Gestalt und strukturiert die Organisation des Gebäudes. Er bietet Fußgängern zudem spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Kais.
Ein Teil des Gebäudeensembles wird gar unter Wasser liegen. So soll ein umfangreiches Raumprogramm möglich werden, ohne dass der Bau zu wuchtig für den Hafen gerät. In dieser „Unterwasserwelt“ sind neben Logistikflächen insbesondere Ausstellungen geplant. Die Beleuchtung könnte mittels runder Oberlichter erfolgen, die aus dem Wasser ragen. Bei Ebbe wäre außerdem auch der sonst unter der Wasseroberfläche befindliche Teil des Volumens sichtbar. Das ließe zugleich den Gezeitenunterschied von 1,5 bis 2 Metern anschaulich werden. (da)
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