Versenken ist sinnvoll, gerade in historischen Umgebungen. Wenn das Bestehende möglichst wenig beeinträchtigt werden soll, aber trotzdem neue Räume ergänzt werden müssen, dann bietet sich der Weg in den Untergrund an.

Der Łazienki-Park ist nicht nur die größte Grünanlage Warschaus, sondern auch einer der schönsten barocken Gärten Europas. In einem wenig genutzten Teil des Parks soll nun das in der einstigen Sommerresidenz von Stanislaus II. August untergebrachte Königliche Łazienki-Museum zusätzliche Ausstellungsflächen für zeitgenössische Kunst erhalten. Allerdings eben unterirdisch, sodass darüber noch Platz bleibt für einen Garten des 21. Jahrhunderts. Bei 48 Teilnehmern haben nun Mecanoo aus Delft den entsprechenden Wettbewerb gewonnen, deren Projekt in Zusammenarbeit mit DELVA + Michael van Gessel (Amsterdam) und Jojko + Nawrocki (Kattowitz) entstanden ist.

Der international besetzten Jury gefiel besonders, dass bei Mecanoos Entwurf in der Schwebe bleibt, ob der Pavillon eher Gebäude oder Garten ist. Einerseits verschwindet er fast komplett unter der Vegetation, andererseits ragt er als  Ganzes doch wieder so weit aus dem Boden, dass eine leicht hügelige Topografie entsteht, in die ein Café und drei Eingänge eingeschnitten sind. Zudem wird die Außenlinie des Baukörpers durch einen breiten Steinweg akzentuiert, der nicht vergessen lässt, dass man sich eigentlich auf einem Dach aufhält.

Das Innere besteht vor allem aus einer zentralen doppelgeschossigen Halle, die von einer Wendeltreppe als Hauptzugang zu den Ausstellungsflächen dominiert wird. Zwei weitere große Räume flankieren diese Halle, von denen einer mittels zahlreicher Oberlichter auch natürlich belichtet werden kann.

Gebaut werden soll das Museum während der nächsten sechs Jahre; mit der Fertigstellung wird für spätestens 2020 gerechnet.

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