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20.01.2022

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In rotem Neckarsandstein

Max Dudler im Turley Areal Mannheim


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In Mannheim liegt am rechten Neckarufer jenseits des Zentrums der Innenstadtbezirk Neckarstadt-Ost. Hier entstanden 1899-1900 um den alten Exerzierplatz und in Nachbarschaft zum Hauptfriedhof auf ansonsten noch weitgehend unbebautem Terrain die roten Sandsteingebäude der neuen Kaiser-Wilhelm Kaserne. Als Mannheim 1945 US-Garnisonsstandort wurde, bezog die US-Armee die bestehenden Kasernen der Wehrmacht und baute in den kommenden Jahrzehnten die Anlagen weiter aus. Bis zur Auflösung der US-Garnison 2011 umfassten sie auf 500 Hektar etwa 2000 Gebäude.

Das gesamte, sogenannte Turley Areal wird seit 2012 zu einem neuen Stadtquartier entwickelt. Bis 2023 soll die gemischte Bebauung aus Eigentums- und Mietwohnungen, gemeinschaftlichem Wohnen und öffentlicher Nutzung für insgesamt 1.700 Bewohner*innen und zusätzlichen 650 Arbeitsplätzen abgeschlossen sein. In diesem Zusammenhang entstanden 2017–21 auf dem Gelände der unter den US-Amerikanern als Turley Barracks bezeichneten, einstigen Kaiser-Wilhelm-Kaserne ein Ensemble mit 5.110 Quadratmetern (BGF) von Max Dudler (Berlin). In Auftrag gegeben wurde es von dem Unternehmer Sebastian Wipfler, der als Geschäftsführer des Verlags Edition Panorama bereits mit einem Verlagsgebäude von Beat Consoni als Bauherr in Mannheim auftrat.

Die zwei neuen Wohnhäuser und das neue Kitagebäude für 60 Kinder sowie ein in das Ensemble integrierter Bestandsbau gruppieren sich um einen Stadtplatz. Dieser soll durch öffentliche Nutzungen wie eine Galerie und Büros belebt werden. Die Neubauten knüpfen mit ihren rotbraunen, groben Putzfassaden und Sockeln aus rotem Neckartäler Hartsandstein an den denkmalgeschützten wilhelminischen Bestand an. Die zwischen einem und vier Stockwerken variierenden Gebäudehöhen ergeben sich aus der städtebaulichen Situation.

Die Fensteröffnungen mit umlaufenden Einfassungen und Faltläden aus bräunlichem Stahl setzten die Architekt*innen frei in die Fassade, ebenso die je nach Raumsituation unterschiedlich großen stählernen Balkone. Insgesamt sind neunzehn Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern entstanden, alle ausschließlich Mietobjekte. Sowohl der tragende Kern als auch die Geschossdecken aus Stahlbeton bleiben in den Wohnungen sichtbar.

Das Team um Max Dudler wählte für die Neubauten eine monolithische Ziegelbauweise. Die aus verfüllten Lochziegeln gemauerten, innen glatt verputzten Wände kommen ganz ohne zusätzliche Dämmschicht aus. (uav)

Fotos: Stefan Müller


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

bauschaum | 31.01.2022 19:20 Uhr

Ein Projekt, das gefällt.

Also ich bin der festen Überzeugung, dass Dudler und sein Team mehr mit seinen Freiraumplanern (nebenbei: hier ist sicher keine Landschaft gewünscht) diskutiert als das den Kommentatoren nahestehende Durchschnittsbüro.

11

latimer | 24.01.2022 17:01 Uhr

rot

@Pekingmensch

Es würde mich wundern, wenn ein Landschaftsarchitekt bei Max Dudler etwas zu sagen hätte.

10

Jan | 21.01.2022 09:11 Uhr

@8:

Budget für Landschaftsarchitektur wurde wahrscheinlich wegen Budgetüberschreitung Architektur und TGA eingedampft...Es bleibt nur noch Geld für Pflasterbelag, Fassadenrinnen und Fahrradständer.

9

ixamotto | 21.01.2022 08:33 Uhr

proportion und loggia

gut proportionierte aussenräume, dafür z.T. umso schlechter proportionierte wohnräume. der traum von loggien kann in dieser konstellation nur eine wirklichkeitsferne architektenphantasie bleiben: eine renditeorientierte projektentwicklung einerseits, die versucht, soviel vermarktbare fläche wie möglich rauszuholen, und zwei viel zu schmale baukörper andererseits, deren grundrisse auch noch entlang der längsachse organisiert werden, um vertikale erschliessungsfläche maximal zu reduzieren.

8

Pekingmensch | 21.01.2022 06:55 Uhr

Freiraum

Wofuer genau Landschaftsarchitekten in Deutschland ihr Honorar bekommen (Bild 2, Bild 10) wird mir auf immer ein Raetsel bleiben. Keine Baenke zum Hinsetzen, keine Spielgeraete fuer die Kinder, keine Blumen fuer Bienen, nichts, gar nichts...

7

tiffys | 20.01.2022 21:37 Uhr

fensterladen-traum

...fensterläden leute!
...ne wat heeeeerrlisch!

6

... | 20.01.2022 18:09 Uhr

@2 Architekt

Stimmt... Neubau deutlich attraktiver!

5

50667 | 20.01.2022 17:45 Uhr

Perfekte....


...Materialität ....gut proportionierte Außenräume...die aufgeregten Balkone arbeiten leider gegen den angenehmen und ruhigen Stadtraum ...aber trotzdem im Ganzen ein sehr schönes Wohnquartier.


4

Jan | 20.01.2022 17:44 Uhr

hinter den Alpen

Ein schönes Projekt.
Es ist herrlich undeutsch. Auf Bild zwei wähnt man sich in Norditalien. Die Außenräume haben gute Proportionen.

Meinem ersten vorredner kann ich mich hinsichtlich der Balkone nur anschließen. Loggien wären besser (und itelienischer) gewesen.

Die Innenräume sind mit guten Materialien hinreichend zurückhaltend gestaltet und lassen den zukünftigen bewohnern Raum zur Selbstentfaltung.

Im Großen und Ganzen recht gelungen.

3

peter | 20.01.2022 17:05 Uhr

sehr schön

aber einen baum in der mitte des platzes auf bild 2 hätte ich sehr passend gefunden.

2

Architekt | 20.01.2022 16:15 Uhr

Vergleich

Der Vergleich zwischen Bestand und Neubau sagt eigentlich schon alles. Die Innenräume sind geradezu deprimierend.

1

Mainzer | 20.01.2022 16:12 Uhr

Balkonitis

.... hier hätte das Thema Loggia im Entwurfsprozess helfen können, aber ansonsten:

Monolithische Ziegelaußenwände, ohne Schnickschnack, stehende Fensterformate mit Klappläden. Grundsätzlich gute Voraussetzung für ein würdevolles Altern der Gebäude, leider mit Flachdach ...

 
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