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18.11.2019

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Wenn das Planungsamt gestaltet

Max-Kämpf-Platz in Basel


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Auf dem Areal eines ehemaligen Güterbahnhofs im Basler Norden entsteht seit 2007 das Erlenmattquartier. 2011 wurde ein Wettbewerb zu zwei großen Plätzen im Quartier ausgelobt. Der Siegerentwurf für eines der beiden Projekte – der heutige Max-Kämpf-Platz – wurde jedoch aus Kostengründen nicht weiter verfolgt. Stattdessen übernahm das Planungsamt des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt unter der Leitung von Gaetano Castiello die Gestaltung. Im Juni wurde der Platz der Öffentlichkeit übergeben. Er soll mit seiner großzügigen Hügellandschaften samt Wasserspielen und vielen Bäumen vor allem Familien ansprechen. Von der Verwaltung enthusiastisch gefeiert und von der Presse positiv beurteilt, erfreut sich der Platz wohl auch bei der Bevölkerung bereits einiger Beliebtheit.

Der Platz ist dem Basler Künstler Max Kämpf gewidmet und nimmt konsequent Bezug auf dessen Leben und Werk. Kämpf lebte längere Zeit in einem Reservat der Navajo-Indianer in Arizona und verarbeitete diese Erfahrungen in seiner Kunst. Die Platzgestaltung lehnt sich an den landschaftlichen Besonderheiten Arizonas an und greift mit der Teilung in vier Bereiche ein wesentliches Element der Spiritualität der Navajo auf, in der die Vier symbolisch einen besonderen Platz einnimmt. Die Rasenskulptur und die Hügellandschaft des Wasserspiels sind in ihrer Ausformung der Wüste in Arizona nachempfunden, eine Blumenwiese repräsentiert die Prärie. Regionaler Vogesenporphyr und Jurakalk bilden die Kiesebene und finden sich auch eingestreut in Terazzobelag und Beton. Das die vier Flächen einfassende Wegeband aus laufendem Kalkstein geht auf die gestalterischen Besonderheiten der Nachbarschaft ein, in der das Material in Vorgartenmauern und Gebäudesockeln prägend ist. Die Platzgestaltung wurde ambitioniert und konsequent durchgeführt, wirkt an einigen Stellen jedoch etwas bedeutungsüberladen.

Etwa 70 Bäume fassen den 7.000 Quadratmeter großen Platz ein. Unter der bunten Baummischung befindet sich auch der aus Nordamerika stammende Topelobaum, der als „Klimawandelgehölz“ bezeichnet wird und steigende Temperaturen und extreme Trockenperioden gut aushält. Bemerkenswert ist der verhältnismäßig geringe Versiegelungsgrad des Platzes. Die Kosten inklusive des Landerwerbs belaufen sich auf 6,2 Millionen Franken und wurden mit dem Mehrwertabgabefonds der Stadt Basel finanziert. Der Mehrwertabgabefonds ist eine Steuer, die zweckgebunden für die Schaffung neuer oder Aufwertung bestehender Grünanlagen erhoben wird.


Text: Carolin Lichtenstein
Fotos: Ariel Huber, Gaetano Castiello


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

auch ein | 19.11.2019 13:01 Uhr

architekt

@sarah:
das meine ich mit ARROGANT....
wo sieht man denn den unterschied?

und: es gibt derart viele richtig miese plätze mit noch mieseren seltsamen "kunstwerken" drauf ,die zwar fach-geplant und teuer waren aber ebenso kalt und glatt.

6

chripe | 19.11.2019 11:54 Uhr

Bei der Überschrift...

erwartet man tatsächlich eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Projekt.
Umringt von vier (?) Straßen wird der Platz zum Unort für den eigentlichen Benutzer. Ringsherum türmen sich die Rasterfassaden - eine trister als die andere - zu einer gefängnisartigen Mauer empor. Und die fünf kargen Bäumchen müssen es dann wieder richten.
Wer selbst einmal in Arizona war, wird sich sicherlich fragen, wo die landschaftliche Anlehnung dort gefunden wurde.

5

Sarah | 19.11.2019 10:43 Uhr

Gute Fotos schlechte Platzgestaltung

Die Fotos sind gut, als fotografische Arbeiten. Aber Sie rücken die Platzgestaltung in kein schönes Licht. In meinen Augen sieht man deutlich, dass hier keine Fachplaner am Werk waren. Ich bin immer noch sehr verwundert, wie wenig kritisch der Artikel ist.

4

auch ein | 19.11.2019 09:49 Uhr

architekt

die überschrift ist ganz schon überheblich.....

3

STPH | 18.11.2019 19:25 Uhr

Zellteilung unter freiem Himmel

interessante Geografie, die Vier in Gegensätzlichkeit. Elementar aus dem Fassadenrahmen.

2

Lutz Borchers | 18.11.2019 17:52 Uhr

Beton-Reservat

Alles richtig und schön (allein schon die sich selbstsicher ausbreitenden Platzfronten), aber müsste es nicht statt Beton Matsch sein?

1

schmidt | 18.11.2019 16:45 Uhr

welch ein

trauriger anblick

 
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