Darmstadt hat sich bei der Unesco offiziell um die Aufnahme der Mathildenhöhe in die Liste des Welterbes der Menschheit beworben. Oberbürgermeister Jochen Partsch und Kunstminister Boris Rhein unterschrieben Mitte September ein entsprechendes Anschreiben. „Wir sind zuversichtlich, dass das wissenschaftliche Fundament zum Nachweis der weltweiten Einzigartigkeit gegeben ist“, sagte Partsch.
Schon im Jahr 2006 hatte die Stadt Darmstadt die Bewerbung zum Welterbe auf den Weg gebracht. 2014 setzte die Kultusministerkonferenz die Künstlerkolonie auf die nationale Vorschlagsliste von Kultur- und Naturdenkmälern für das Welterbekomitee. Dieses wird im Sommer 2020 entscheiden, ob die Mathildenhöhe auf die Unesco-Liste kommt. Es wäre die siebte Welterbestätte in Hessen. Derzeit wird das 1908 eingeweihte Ausstellungsgebäude des Architekten und Designers Joseph Maria Olbrich saniert. Was eine erfolgreiche Bewerbung der Mathildenhöhe für kommende Bauvorhaben in der von Jugendstilbauten geprägten Künstlerkolonie bedeutet, bleibt offen. Das Museum der Hans-Joachim und Gisa Sander-Stiftung, für das 2010 ein
Wettbewerb entschieden worden war, wird nicht gebaut.
Bei der Unesco-Welterbesitzung im Juli diesen Jahres in Bahrain waren zwei Bewerbungen aus Deutschland erfolgreich – der Naumburger Dom und die Wikingerstätten Haithabu und Danewerk in Norddeutschland sind nun in die Liste aufgenommen. Das Unesco-Komitee hatte auf der Konferenz in Bahrain 19 neue Welterbestätten ernannt.
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