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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Masterplan_von_SOM_fuer_Freistadt_bei_Lagos_5609617.html

05.02.2019

Jenseits des Chaos

Masterplan von SOM für Freistadt bei Lagos


Lagos ist schon heute eine riesige Metropole, doch was, wenn sich die Stadt in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln würde? Dieses Szenario verfolgen die Verantwortlichen des zugehörigen nigerianischen Bundesstaats schon etwas länger. Nicht zuletzt soll der Entwicklungsdruck innerhalb der Region besser verteilt werden. Als Standort ist die östlich an Lagos angrenzende Halbinsel Lekki auserkoren, wo die Bevölkerungsdichte heute noch deutlich niedriger als in Lagos selbst ist.

Ein wesentliches Element des Masterplans für Lekki ist seit 2006 die Errichtung einer Freihandelszone, die von der außergewöhnlichen Lage und der wirtschaftlichen Stärke der Region in Bezug auf den Kontinent profitiert. Wie üblich bei Freihandelszonen sollen nationale und internationale Firmen hier ein gutes Investitionsklima vorfinden, das – beispielsweise in Bürokratie- und Steuerfragen – unabhängig von den lokalen Gegebenheiten ist. Insgesamt ist eine Fläche von 16.500 Hektar für die Lekki Free Zone vorgesehen, die sich in vier Quadranten unterteilt und nicht nur Handel, sondern auch Verarbeitung umfasst. Ein chinesisches Firmenkonsortium in Kooperation mit einheimischen Investoren und der Regionalregierung trägt das Projekt.

Anders als bei Freizonen beispielsweise in Nordeuropa verbindet man in Nigeria mit dem Projekt zugleich auch eine gewisse urbanistische Ambition. Hier soll in Zukunft nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt werden – fernab des explosiven, oft chaotischen Wachstums, das beispielsweise Lagos selbst prägt. Vor wenigen Tagen wurde nun die Grundsteinlegung für Alárò City bekanntgegeben, die im nordwestlichen Quadranten der Lekki Free Zone entstehen wird. Für die Planung ist das Londoner Büro von SOM Skidmore, Owings & Merrill zuständig. Entwickeln soll Alárò City das multinationale Unternehmen Rendeavour, das sich selbst als „Africa’s largest new city builder“ beschreibt.

Alárò City ist als eigenständige Stadt konzipiert, die nicht nur Wohnquartiere, sondern auch Büro- und Produktionsstandorte, Lagerhäuser, Schulen, Hotels, Einkaufsviertel und Parks umfasst. Sechs Grünzüge gliedern die Stadt, ein gemischt genutzter Kern dient als Zentrum. Alle Teile der Stadt sind dabei durch einen breiten Boulevard miteinander verbunden, wobei öffentlicher Nahverkehr und fußläufige Erreichbarkeit Vorrang haben. Explizit positionieren die Macher ihre neue Stadt außerdem als „mixed-income“, und man darf gespannt sein, wie sich dieses Versprechen in der Realität umsetzen lässt. (sb)


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