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24.08.2020

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Inseln, noch mehr Inseln

Masterplan von BIG für Penang in Malaysia


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Schicke Flugtaxis, vulkanförmige Hochhäuser und knubbelige autonome Fahrzeuge, die sowohl an Land wie auch zu Wasser unterwegs sind. Keine Frage, bei ihrem jüngsten Masterplan für den Süden von Penang in Malaysia mussten sich BIG (Kopenhagen) nicht zurückhalten. Zusammen mit den Ingenieuren von Ramboll (Kopenhagen) und dem alteingesessenen malaysischen Architekturbüro Hijjas (Kuala Lumpur) konnten sie einen Wettbewerb des Bundesstaats Penang gewinnen. Penang liegt im Nordosten von Malaysia und erstreckt sich über ein Stück Festland und die namensgebende Insel in der Straße von Malakka.

Im Süden des nur knapp 300 Quadratkilometer großen Eilands (zum Vergleich: Bremen hat 326 Quadratkilometer) plant der Bundesstaat nun eine Expansion des Siedlungsgebiets ins Meer hinein. Seit den 1970ern gibt es hier eine Sonderwirtschaftszone samt der zugehörigen Stadt Bayan Baru. Der Fokus liegt auf Hightech-Produktion, was zu einem entsprechenden Wohlstand geführt hat. Um der gut ausgebildeten Bevölkerung Raum zu geben, sollen im Meer drei neue Inseln funktionsgemischten Stadtteilen entstehen. Diese würden – dem aktuellen Planungsstand nach – neben vielen Freizeitangeboten vor allem Wohnquartiere für jeweils rund 20.000 Einwohner*innen umfassen.

BioDivercity heißt das Projekt, das sich naturgemäß aller derzeit gebräuchlichen Schlagworte des Städtebaus bedient. Eine Koexistenz mit der Natur soll erreicht werden, was in den Renderings vor allem in vielen kleinen Kanälen zum Ausdruck kommt. Im zentralen Geschäftsbezirk, den es natürlich auch gibt, könnten außerdem Mangrovenbäume wachsen. Grüne Dächer und Fassaden würden zudem das Wassermanagement unterstützen und dezentrale Technologien zur Energieproduktionen beitragen. Über die potenziellen Auswirkungen der neuen Inseln auf das bestehende Ökosystem schweigen sich die Beteiligten aus. Vor Ort gibt es bereits Kritik an den großmaßstäblichen Plänen. (sb)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Stefan Frischauf | 26.08.2020 14:13 Uhr

@Peter

BIG oder Bjarke Ingels "schützt new york city mit seinem konzept (hud - the big u)" sicher nicht alleine "vor dem absaufen". Wenn man schon Einzelpersonen da herausheben will, dann muss man sicher auch Henk Ovink "Special Envoy for International Water Affairs for the Kingdom of the Netherlands" nennen. Abgesehen davon sind Jakarta und Dhaka, die mindestens genauso gefährdet sind, geographisch näher bei Penang gelegen.
Darum geht es sicher den meisten auch bei der Kritik am "Masterplan-Gedanken" und den bunten Bildchen hier. Haben Sie mal Blasen livehaftig platzen gesehen und rechtlose Wanderarbeiter auf Baustellen erlebt, die manchem Architekten feuchte Träume bereiten? Sind Sie mal durch leerstehende Giga-Malls geschlendert? Wie dem auch sei: auch wenn Kollege Bjarke sich da seit Langem mit ansteigendem Meeresspiegel etc. beschäftigt: ein Masterplan-Gedanke dieser Art ist einfach obsolet.

8

peter | 25.08.2020 17:50 Uhr

die kommentare hier sind mal

wieder köstlich.

im übrigen beschäftigt sich BIG schon seit jaaahren mit dem steigenden meereswasserspiegel und schützt new york city mit seinem konzept (hud - the big u) vor dem absaufen.

und während peter und stefan sich wahrscheinlich noch für ihre attikadetails abfeiern lassen, sind bjarke und sein team mittlerweile ganz woanders und gestalten eben zukunft.

7

Stefan S | 25.08.2020 14:41 Uhr

Sim City

Wow, sind wir bereits in dieser Zukunft angelangt, in der SimCity mit dem C4D PlugIn Stadtplanung übernimmt ?

Ist das ein Best Of von alten BIG Wettbewerbsentwürfen die nun verwurstet werden ? Mir fehlt das Piktogramm in dem die Würfel fliegen.

Sollen sie mal machen, ich warte ja noch auf die verfallene Stadt aus BladeRunner, wird langsam mal Zeit dass die Filmstudios ihre Versprechen einlösen.

Gemäss big.dk waren 26Personen an dem Projekt beteiligt, jeder durfte scheinbar ein Bild rendern, auch ne gute Arbeitsbeschaffungsmassnahme, hätten sich vielleicht mal vorher absprechen sollen.

Gab es bei SimCity nicht auch noch Erdbeben, Wirbelstürme und Überschwemmungen (und Aliens)?
Liefert BIG das Szenario im nächsten Schritt grad mit?

6

archi | 25.08.2020 14:41 Uhr

Für..

.. die verbummelte Blinkblinkgesellschaft auf dem Planeten ;)

5

peter | 25.08.2020 14:36 Uhr

bang um penang

was für ein trash.
unserem planeten ist zu wünschen, dass ihm die realisierung dieses ressourcenfressenden, infantilen albtraums erspart bleibt.
außerdem gibt es sowas wie einen menschgemachten anstieg des meeresspiegels, hab ich mal gehört. venedig investiert massiv, um hochwasserbarrieren zu bauen, st. petersburg hat dasselbe getan, aber in malaysia scheint das (noch) keinen zu interessieren.
dass die lustige inselwelt voll in der einflugschneise des örtlichen flughafens liegt - geschenkt.

4

Stefan Frischauf | 25.08.2020 14:28 Uhr

Geklonte Welten

Der Masterplan an sich ist schon irgendwie "unzeitgemäß". 1989 war ich dort, Georgetown war ein nettes Städtchen. Shenzhen bei Hongkong war auch noch "klein". Malaysia war auch im "Krieg gegen den Terror", also in den 2000ern und 2010ern ein recht laizistisches muslimisches Land. Alle Mal lockerer als die UAE mit ihrem städtebaulichen Größenwahn. Dem Traum vom ewigen Reichtum durch unerschöpfliche Ölvorräte entsprechend.
Inzwischen haben wir unzählige Immobilienblasen platzen gesehen, die schönen chinesischen Verkaufsbilder für Megastädte: Städte ohne funktionierende Infrastrukturen, die dem Land das Wasser abgraben usw. usf. Ohne entsprechende paritätische Kaufkrafterhöhungen und Partizipationsmodelle zwischen Stadt und Land bleiben solche Bilder einfach nur Blasen, Blobs. Da war Aldous Huxley mit seiner "Schönen Neuen Welt" schon weiter. Auch "Star-Architekten" sollten sich stärker in die wirklich maßgeblichen gesellschaftlichen Diskurse einbringen. Groß geklont werden wir auch nicht besser.

3

STPH | 25.08.2020 09:58 Uhr

...

verrückt gleich auf Bild 2 Mitte diese rundeckige Hochhausstruktur. Phantastisch, entmaterialisiert, veroberflächlicht wie ein Rasierblatt. Die Inszenierung des um die Ecke.
Der sanfte Übergang zwischen zwei Orthogonalen
Wie beim alten Citybankhochhaus in F

2

dethomas | 24.08.2020 23:07 Uhr

fiction

"wer visionen hat sollte zum arzt gehen"
(helmut schmidt)
also hier trifft das ja mal wirklich zu.
über vorhandene ressourcen sollten sich vor allen architekten ausreichend gedanken machen!
das google-auto war schon dort - zwischen masterplan und heute liegen welten, es gibt aber nur eine, unsere.

das ging ja mal richtig big daneben.

1

Dr. Yikes | 24.08.2020 18:15 Uhr

beep beep

Wer liebt es nicht: drückende Hitze, Menschenmassen und automatisierter Individualverkehr.

Dann doch lieber die Klonkriegervilla auf den Jumeirahs.


Spaß beiseite, diese Visus gehören in ein Museum.

 
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