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24.05.2023
Oase in der Retortenstadt
Markthalle von a9a rchitects in Zhengzhou
In Zhengzhou, Hauptstadt der ost-zentralchinesischen Provinz Henan, leben aktuell über 12 Millionen Menschen. Das weckt nicht unbedingt Assoziationen an heimelige Wohnviertel. Ins Bild passt da schon eher eine dichte Bebauung mit hochragenden Gebäuden, wie etwa die grau schimmernden Zwillingstürme von gmp. Aber auch hier finden sich neben großmaßstäblichen Strukturen durchaus gemischte, kleinteilige Quartiere. Das zeigt unter anderem das von a9a rchitects (Chengdu/Chongqing) entworfene Ensemble Pulo Market – ein 4.200 Quadratmeter großer Komplex mit drei Volumen, die über einen gemeinsamen Innenhof miteinander verbunden sind.
Pulo Market ist Teil eines Masterplans, der seit 2013 für ein 400 Hektar großes Areal im Osten des Zentrums entwickelt wird. Die Planstadt mit dem Namen Pulo Ideal Land soll sich vom „verfallenen Ackerland in eine Mini-Einwandererstadt verwandeln“, heißt es auf der Website des Investors Pulo China, der zur Unternehmensgruppe Lotusland Investment gehört. Für das Vorhaben engagierte das in Hongkong und Kalifornien ansässige Unternehmen den Architekten und Stadtplaner Stefanos Polyzoides, Mitbegründer des amerikanischen New Urbanism. Die Planung umfasst Kunst- und Kulturzentren ebenso wie Sport-, Bildungs- und medizinische Versorgungseinrichtungen, die zum großen Teil bereits umgesetzt wurden. In Zukunft sollen in der Retortenstadt rund 100.000 Menschen leben.
Die Markthalle liegt zentral im neu entstehenden Stadtteil am Rande eines großen Parks. Konstruktiv handelt es sich um eine Struktur aus massivem Fichtenholz und Stahl, die an traditionelle Bauweisen erinnert. Durch Steil- und Flachdächer sowie Terrassen auf verschiedenen Ebenen entsteht trotz der Größe und des einfachen Grundrisses ein abwechslungsreiches Ensemble. Dazu trägt vor allem auch die landschaftliche Gestaltung bei, die in Zusammenarbeit mit dem Büro H&A Landscape Design (Taipeh/Shanghai) entstand.
Die Struktur sei so angelegt, dass sie sich in Zukunft anpassen und erweitern ließe, schreiben die Architekt*innen. Im Erdgeschoss befinden sich die Markthalle mit verschiedenen Ständen, ein Fischladen, Betriebs- und Lagerräume, öffentliche Toiletten sowie weitere Läden. Die zweite Etage nimmt im Wesentlichen eine Kantine, ein Restaurant mit Terrasse, Betriebs- und Geräteräume auf. (dsm)
Fotos: Arch-Exist Photography, The Ideal Land, Topia
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