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23.11.2018

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Klassische Uhrenmoderne

Manufaktur in Schaffhausen von ATP


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Die Billiglohnstrategie ging auf: 1868 gründete der Amerikaner Florentine Ariosto Jones in der Schweizer Grenzstadt Schaffhausen die IWC (Internationale Watch Company) – weil damals die Arbeitskräfte im Alpenland so günstig waren. Sechs Jahre später errichtete die Firma dort ihre erste Fabrik, auf deren Bau zwei Standorterweiterungen folgten. In diesem Jahr – die Schweiz ist bekanntlich längst kein Billiglohnland mehr – eröffnete der Luxusuhrenhersteller eine Manufaktur mit Besucherzentrum im acht Kilometer entfernten Merishausertal. ATP architekten ingenieure (Zürich) planten den pavillonartigen Neubau, für den sie sich unverkennbar an einer noblen Spielart der klassischen Moderne orientierten.

Der zweigeschossige 139 Meter lange Flachbau schiebt sich in einen bewachsenen Geländevorsprung am Ende eines Gewerbegebiets. Seine weißen Auskragungen mit Alucobondverkleidung, seine nur zierenden, bis zur Spiegelung polierten Edelstahlpfosten und die Glasfassade setzen den eigentlichen Industriebau als edel manieriert von Landschaft und umliegender Bebauung ab.

Innen sind in den Produktionsbahnen die Fertigung von Werkteilen, Manufakturwerken und Gehäusen nun an einem Standort zusammengeführt. Die Raumabfolge orientiert sich an den Produktionsprozessen. In großen hellen Hallen befinden sich die Arbeitsplätze. Jeder Arbeitsschritt benötigt unterschiedliche Raumanforderungen – von der offenen Produktion über chemische Galvanikprozesse bis hin zum Reinraum.

Trotz fester Fertigungsabläufe planten die Architekten ein flexibel gestaltbares Raumprogramm: Basis ist eine Produktionshalle mit einem durchgehenden Konstruktionsraster von 13,50 mal 13,50 Metern und Nebenträgern mit einem Abstand von 2,25 Metern,.Sie kann flexibel eingeteilt werden. Die Fassade und der Innenausbau wurden konsequent auf einem Raster von 1,5 mal 1,5 Metern geplant, das sich auch außen an den schmalen Fensterbahnen abbildet.

Im Obergeschoss befinden sich eine Kantine, der Showroom und eine Dachterrasse. Vom Showroom aus können die Besucher durch eine Glaswand hinunter auf die Produktionshalle schauen und live mitverfolgen, wie die vermutlich sehr gut bezahlten Facharbeiter die Luxusuhren Schritt für Schritt herstellen. (eb)

Fotos: Thomas Jantscher


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

denkste | 25.11.2018 14:02 Uhr

ATP

geplant bis ins Detail.
was aus meiner Sicht nicht stimmt:
1. die funktionslosen Edelstahlstützen. ohne dies wäre das Gebäude eleganter.
2. Der Übergang des Vordaches an die Glasfassade des Foyers. Auch wenn das Vordach im Inneren seine Fortsetzung findet, schmerzt dieses wichtige Detail.

3

Christoph Heide | 24.11.2018 12:47 Uhr

Auswahl der Fotos

Mich stört, dass es die Redaktion mal wieder nicht schafft, Fotos aus einem ähnlichen Blickwinkel auszusortieren. Ich finde das Gebäude interessant. Aber von den 54 Fotos hätte man mindestens 10 weg lassen können. Wann kriegt Ihr das endlich mal hin, die Bild-Information auf das Wesentliche zu komprimieren.

2

helu | 23.11.2018 16:39 Uhr

ATP

08/15 im Zeitgeist-Außen. Fehlendes Uhrwerk im Innern!

1

hansi | 23.11.2018 15:45 Uhr

schön!

aber der billige Zaun ist hässlich. schade.

 
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Für die Eingangssituation planten ATP unter dem neun Meter auskragenden Vordach eine Betonfreitreppe.

Für die Eingangssituation planten ATP unter dem neun Meter auskragenden Vordach eine Betonfreitreppe.

Vordach und auskrangende Dachplatten werden durch nicht-tragende Edelstahlstützen verziert.

Vordach und auskrangende Dachplatten werden durch nicht-tragende Edelstahlstützen verziert.

Die Fassade ist eine Pfosten-Riegel Konstruktion.

Die Fassade ist eine Pfosten-Riegel Konstruktion.

Im Inneren sind LED-Leuchten und Belüftung in einem quadratischen Raster eingefügt.

Im Inneren sind LED-Leuchten und Belüftung in einem quadratischen Raster eingefügt.

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