Manuel Herz (Basel) war Kurator und Architekt des Pavillons der Länder der Westsahara auf der Architekturbiennale 2016. Herz ist ebenso Herausgeber des Buches African Modernism. Er kennt sich mit westafrikanischen Bauweisen aus. Nun wurde sein Büro Manuel Herz Architects für den Erweiterungsbau des Tambacounda Krankenhauses im Senegal ausgewählt. Auftraggeber und Finanziers des Projekt sind die Josef und Anni Albers Stiftung, die bereits 2015 in der Region in Sinthian eine Künstlerresidenz finanzierte, und Le Korsa, eine in Senegal ansässige Organisation, die vor allem soziale Projekte unterstützt.
Als einziges Krankenhaus in der Region Tambacounda versorgt es 20.000 Patienten im Jahr aus den umliegenden Dörfern und auch aus dem angrenzenden Mali. Die Ärzte arbeiten unter extremen Bedingungen, die Warteräume sind dauerhaft überfüllt. Nun wird das Krankenhaus um eine Geburtshilfe- und Kinderstation erweitert. Seinen Entwurf sieht der Architekt als Modell einer Bauweise für medizinische Einrichtungen im Senegal. Der zweigeschossige Erweiterungsbau nimmt die kreisförmige Typologie der Bestandsbauten auf. Ein Korridor erschließt einseitig die Behandlungsräume. Die durchlässige Mauerwerkswand lässt größtmögliche Luftzirkulation und damit natürliche Kühlung zu. Ein zweites Dach spendet zusätzlich Schatten, der dadurch entstehende Kamineffekt führt heiße Luft aus dem Inneren weg. Im September 2018 soll Baubeginn sein. (ksc)
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In einer früheren Version hieß es: Im September 2018 soll die Krankenhauserweiterung fertig sein.
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