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28.08.2015
Ode an Osaka
Manthey Kula interpretieren Sverre Fehn Entwurf in Oslo
Im Auftrag vom Norwegian National Museum – Architecture’s Collection re-interpretieren Manthey Kula (Oslo) Sverre Fehn’s Vorschlag für den Skandinavischen Pavillon auf der Weltausstellung 1970 in Osaka: Ein visionäres Projekt, mit dem Fehn seinerzeit den Wettbewerb nicht gewann und das nie realisiert wurde. Es existierte bisher lediglich auf Zeichnungen und in Modellen im umfassenden Archiv des norwegischen Pritzker-Preisträgers, welches sich im Besitz des Architekturmuseums befindet.
45 Jahre später ist das Projekt verwirklicht. Den norwegischen Architekten Beate Hølmebakk und Per Tamsen vom Studio Manthey Kula ging es allerdings nicht um eine detailgetreue 1:1 Umsetzung von Fehns Entwurf, nicht um die Ausführung seiner Pläne, sondern um die Vermittlung seiner Idee: ein Raum mit schrumpfenden und expandierenden Wänden – sinnbildlich ein „atmender“ Raum –, auf dessen Hülle Bilder der skandinavischen Natur projiziert werden sollten.
In zwei pneumatischen Formen sollte frische Luft von Osakas verschmutzter Luft separiert werden – ein populäres Konzept der Zeit, wenn man beispielsweise an die zeitgleichen pneumatischen Plastiken der Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co denkt. Ein Flirt des Architekten mit dem Pop, steht sein Werk doch sonst eher im Zeichen einer rationalen Moderne, wie der Pavillon der nordischen Länder in den Biennale-Gärten von Venedig von 1962 zeigt.
Zurück in 2015, zurück in Oslo: Manthey Kula überlagern Fehn mit Fehn. In seinem letzten Bau, dem Umbau eines ehemaligen Bankgebäudes zum Architekturmuseum der norwegischen Hauptstadt, realisieren sie ihre zeitgenössische Rauminstallation „Ode To Osaka“ als demontierbaren, pneumatischen Einraum mit Luftschleuse. Das Objekt wird Stellvertreter für die Darstellungen seines Entwurfes und ist doch etwas komplett Neues – eine Wertschätzung des Meisters, eine Ode an einen bedeutenden Entwurf. (df)
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