Das Architekturmagazin-Business ist hart, mindestens genauso hart wie die Baubranche selbst. Umso mutiger, dass in letzter Zeit immer mehr Initiativen in diesem Bereich neue Formate auf den Markt bringen.
Nun haben auch die Macher der Vortragsreihe „Horizonte“ an der Bauhaus-Universität Weimar nach 18 Jahren und 350 Vorträgen ihre erste Ausgabe des gleichnamigen Magazins herausgebracht, die sie heute Abend vorstellen.
„Architektur, die ehrwürdige Könniginmutter der Künste, wird heute nicht mehr ausschließlich von vornehmen Hochglanzmagazinen und unterkühlten Wissenschaftsjournalen hofiert, sondern muss erleben, wie despektierliche Newcomer ihr die Kleider vom Leib reißen und das Mieder öffnen.“
In Interviews, Essays, Bilderstrecken und Projekten werden die Themen nochmals aufbereitet, gebündelt und inhaltlich pointiert. Die „Zeitschrift für Architekturdiskurs“ soll eine Plattform für den Austausch über aktuelle architektonische Themen aus studentischer Sicht bieten und dabei auch dem Anspruch gesellschaftlicher Relevanz der Beiträge genügen. In diesem Sinne geben die Macher dem wissenschaftlichen Essay ebenso Raum wie der polemischen Verkürzung.
Das erste Heft erscheint unter dem Titel „Design | Response | Ability“ und geht der Frage der Verantwortung in der Architektur nach: Wie viel Verantwortung trägt die Architektur, am Ende die Architekten selbst, gegenüber der Gesellschaft, und wie viel Verantwortung muss und kann sie überhaupt vertragen, ohne das gestalterisches Handeln unmöglich werden?
Die Macher glauben an die Verbindlichkeit des Papiers: Monothematisch aufgebaut wird Horizonte halbjährlich erscheinen – wir freuen uns schon auf weitere Ausgaben.
Magazinrelease: Heute, 6. Juli 2010, 20 Uhr
Ort: M 18, Bauhaus-Universität, Steubenstraße 6/8, 99423 Weimar
Zum Thema:
www.uni-weimar.de/horizonte
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Vittel | 09.07.2010 15:33 UhrKontextualisierung
@Peter
Soweit ich es richtig lese, handelt es sich dabei um ein Zitat des alt erwürdigen Reyner Banham. Das Cover entstammt aus einem Projekt von Didier Faustino der auch im Heft seinen Beitrag hat.
Man muss natürlich sagen, dass sich seit den 60ern auch in der Architektur die Dinge etwas gedreht haben. ;)
Da finde ich es dann weniger "vergriffen".