Das gründerzeitlich geprägte und von Grünflächen durchsetzte Gotthelf-Quartier liegt im Stadtteil Neubad am westlichen Rand der Baseler Innenstadt. Zwischen zwei verkehrsberuhigten Straßen – Sennheimer Straße und Herrengasse – entstand jetzt inmitten einer heterogenen Blockrandbebauung im Auftrag des Swiss Immo Trust ein viergeschossiger Wohnkomplex von Degelo Architekten (Basel). Möglich wurde dieses ungewöhnliche Projekt durch die Zusammenlegung dreier bisher anderweitig genutzter Parzellen.
Der schmale, mehrfach gefaltete Baukörper fügt sich als flexibler Mäander in das grüne, von privaten Gärten und Bäumen geprägte Hofareal ein. Für die rund 40 Wohnungen unterschiedlicher Größe ergaben sich aus der Gebäudeform eine breite Vielfalt an Grundrissen – insgesamt 12 Typen –, die fast alle über umfangreiche Außenbereiche und Fenster in mehrere Himmelsrichtungen verfügen. An der dünsten Stelle hat der Bau die Tiefe von gerade mal einem Balkon. Die Baukosten für das 2022 fertiggestellte Projekt beliefen sich auf 14 Millionen Schweizer Franken.
An den beiden Straßen fügen sich die Enden des Baukörpers als klassisch gestaltete Blockrandbebauung mit Bezug auf die benachbarten steinernen Häuserzeilen ein. Die urbanen Straßenfassaden bestehen aus fein gefügten weißen Betonelementen und flächige Fenster mit Eichenprofilen. Im Kontrast dazu zeigen die hölzernen Fassaden des Hoftrakts einen vernakuläreren Charakter in Referenz zu jenen Holzschuppen, die früher an dieser Stelle standen. Die Zweiseitigkeit des Projekts lässt auch Erinnerung an das Wohn- und Atelierhaus des Büros im Erlenmatt-Ost-Areal aufkommen. (uav)
Fotos: Barbara Bühler
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alexander | 19.08.2022 09:32 Uhrgeländerorgie
sehe ich genauso:
da läuft wohl aus gestalterischer absicht, das geländer auch vor der holzfassade durch, obwohl es an dieser stelle völlig überflüssig ist.
auf foto 5 wirkt die kombination aus öffnungsloser holzfassade und durchgängigem geländer, extrem abweisend auf mich.
die idee mit den urbanen fassade zur straßenseite und dem wechsel auf der rückseite, finde ich trotzdem gelungen.