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28.11.2017
Neben dem Konzerthaus
MVRDV planen im Werksviertel München
Das Werksviertel am Münchner Ostbahnhof kennt seit dem spektakulären Wettbewerbsentscheid zum Konzerthaus nun wirklich jeder, der sich halbwegs für Architektur interessiert. Nur einen Monat nach der Preisgerichtssitzung für das Konzerthaus gehen nun MVRDV (Rotterdam) mit ihrem Projekt für das Projekt Werk12 an die Öffentlichkeit. Partner vor Ort werden N-V-O Nuyken von Oefele Architekten (München) sein. Auf knapp 10.000 Quadratmetern wird das neue, multifunktionale Haus Büroflächen, Entertainment, Fitness, Gastronomie und Nachtleben bieten – dicht gepackt und gut inszeniert, wie man es von den Niederländern kennt und nun auch in der bayerischen Landeshauptstadt erwarten darf.
Die Grundstruktur des Hauses besteht aus fünf Ebenen mit einer Raumhöhe von über fünf Metern, wobei im Inneren viel mit Galerien und Zwischenebenen gearbeitet wird. Im Zusammenspiel mit der geplanten Vollverglasung und den über drei Meter tiefen, umlaufenden Terrassen auf allen Obergeschossen entsteht zumindest den Visualisierungen nach ein überzeugendes Bild, das die Auseinandersetzung mit der industriellen Bebauung des Geländes deutlich macht. Doch statt Knödelproduktion – auf dem Gelände war früher die Firma Pfanni ansässig – wird es im Werk12 Konsum, Workout und trendiges Arbeiten geben. Unfreiwillig komisch mutet dabei die Adresse des Hauses an, das als neuer Fixpunkt progressiven urbanen Lebens fungieren soll: Das Haus liegt nämlich am Knödelplatz.
Erschlossen wird das Projekt auf zweierlei Weise: Im Inneren des Baukörpers liegen konventionelle Erschließungskerne und außen, im Bereich der Terrassen, befinden sich halb offen geführte Treppenläufe. Die fünf Meter hohen Buchstaben an der Fassade stammen von den Künstlern Christian Engelmann und Beate Engl. Werbegrafiken und Graffiti inspirierten sie zu den riesigen, lautmalerischen Wörtern, die nachts farbig erstrahlen und das Haus zum „neuen Selfie-Hotspot in München“ machen werden, wie die Architekten selbstbewusst schreiben. Bereits ab Februar 2019 soll es möglich sein, sich vor dem dann eröffneten Neubau in Szene zu setzen. (gh)
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