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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-MVRDV_planen_Sportzentrum_in_China_4841232.html

10.10.2016

Unterhaltsam, sozial, nachhaltig

MVRDV planen Sportzentrum in China


Sport boomt in Shenzhen. Einem gesteigerten Bedürfnis nach Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness folgt eine größere Nachfrage nach Sportzentren. Immer, wenn etwas in China stark nachgefragt wird, birgt dies scheinbar unkontrollierbare, stadt-und regionalräumliche Konsequenzen. Die Nachfrage nach Sportstätten führt in Shenzhen – einer der sich am schnellsten entwickelnden Regionen Chinas – unweigerlich zu Strukturen, die eine gewisse Alltäglichkeit, beziehungsweise einen menschlichen Maßstab, entbehren: Arenen von olympischer Größe.

MVDRV möchten mit ihrem ersten Projekt in Shenzhen, dem Xili Sports and Cultural Centre, eine Alternative anbieten – „unterhaltsamer, sozialer und nachhaltiger.“ Sie konzipieren eine städtebauliche Strategie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die einzelnen Arten der sportlichen Betätigung sollen nicht wie Inseln als singuläre Entitäten nebeneinander existieren und räumlich präzise gefasst sein – Schwimmen im Schwimmbad, Basketball spielen in der Basketballhalle, Trainieren im Fitnesscenter, und so weiter, sondern in offenen, multifunktionalen Zonen mit „sozialen oder kulturellen Aktivitäten“ überlagert werden.

Sie verstehen ihr Sportzentrum als öffentlichen (Stadt)raum, der von verschiedenen Gruppen zu verschiedenen Zeiten genutzt werden kann, und als einen Ort an dem die Schnittstellen zwischen Kultur und Sport aufweichen. Die verschiedenen Baukörper – Amphitheater, Basketball-und Badminton Arena, Schwimmbad, multifunktionale Arena – sind auf dem Grundstück um eine diagonale, begrünte Brücke arrangiert, welche Besucher von der Chaguang Metro-Station in Richtung der Tanglan-Berge leitet. Ein erhöhter Sprintpfad, der den gesamten Komplex umläuft und alle Baukörper tangiert, realisiert die rhetorische Verwebung der einzelnen Sportstätten des themenparkähnlichen Komplexes.

Trotz aller Schnittstellen und Hybridität der Sportstätten bleibt es – rein programmatisch – zweifelhaft, ob der Themenpark als Stadtraum funktionieren kann. Es ist leicht vorstellbar, dass nachts hier irgendwann die Lichter ausgehen und irgendwelche Schwellen den Zugang konditionieren. Bis zum Baubeginn 2017 haben die Architekten sicher präzisere Ausformulierungen für die platzhalterhaften Volumen. (df)


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