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31.01.2018
Fassadentopografie
MVRDV planen Bürogebäude in Esslingen
Uneben, halb transparent und funkelnd wölbt sich ein „Kristall“ in das Bürogebäude, das im schwäbischen Esslingen entstehen soll. Feinporöses Glas imitiert die kristalline Wirkung, die MVRDV (Rotterdam) erzeugen wollen. Doch damit nicht genug: Die Form des hohlen Stücks Gebäude basiert auf der Topografie Esslingens. Der Stadtgrundriss dient als Form, die Topografie der Schwäbischen Alb als Höhenverlauf.
Der 6.500 Quadratmeter große Bau mit dem Namen The Milestone soll künftig auf zwölf Geschossen Büros, Gewerbe und Restaurants beherbergen. Ganz oben: Eine öffentliche Aussichtsplattform, die den Blick übers Neckartal, den Esslinger Hauptbahnhof und das historische Esslingen frei gibt. Der markante Turm bildet das Zentrum des Revitalisierungsprojekts „Neue Weststadt“. Ein zwölf Hektar großes, urbanes Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhof- und Hengstenbergareals. Über 600 Wohnungen sollen hier entstehen, Arbeitsplätze, Nahversorgung, Grünflächen am Rossneckar. Ein zukunftsweisendes Stadtviertel, das komplett CO2-neutral sein soll.
Hohe Ansprüche, denen MVRDV mit ihrem Entwurf gerecht werden, das jedenfalls befand der saarländische Immobilienentwickler RVI, der auch im Frankfurter Europaviertel mitmischt. So soll die spiegelnd-transparente Glasfassade Überhitzung verhindern, Solarzellen Energie erzeugen und speichern. „Dieses Gebäude präsentiert Esslingen allen, die mit dem Zug vorbeifahren. Ein neues Symbol, das Esslingens Erbe und Zukunft sichtbar macht“, meint Winy Maas, Mitbegründer von MVRDV.
Und weiter: „Die Fassade aus porösem Glas enthält QR-Codes, die die Besucher über die Menschen, Landschaften und Geschichten von Esslingen informieren, was das Gebäude zu einer interaktiven Bibliothek für alle macht.“ Auf dem 40 Meter hohen, vertikalen Stadtgrundriss werden diese Stadtgeschichten dreidimensional les- und sichtbar verortet. Der interaktive Gebäudeteil ist über Treppen und Terrassen öffentlich zugänglich, Ausblick auf die Weinberge inklusive. 2020 soll mit dem Bau begonnen werden. (kat)
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Die Gebäudehülle ist interaktiv und trägt die Topographie von Esslingen.
In die Fassade aus feinporösem Glas sind QR-Codes integriert.
Das Bürogebäude nahe des Hauptbahnhofs gewährt Stadtansichten im Vorbeifahren.
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