Das Schweizer Städtchen Emmen steht in unmittelbarer Nachbarschaft Luzerns unter starkem Siedlungsdruck. Schon 2009 wurde per Bürgerentscheid beschlossen, das sogenannte Schindler-Dörfli, das der Aufzughersteller in den vierziger Jahren für seine Arbeiter errichtet hatte, abzureißen und durch eine verdichtete Bebauung zu ersetzen. Den Wettbewerb um die Freiraumgestaltung des neuen Quartiers Feldbreite gewann 2010 das Züricher Büro Müller Illien. Für eines der ersten Baufelder hat sich nun der Entwickler für den Entwurf von MVRDV (Rotterdam) entschieden, den diese zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro Fontana aus Basel und dem Investor Senn BPM aus St. Gallen entwickelt hatten.
MVRDV lösen die Bauaufgabe auf eine „für Schweizer Verhältnisse spektakuläre Weise“, wie in der Pressemeldung angemerkt wird. Die geforderte Vielfalt an Wohnformen, vom Townhouse bis zum Apartment-Block, von der Einzimmerwohnung bis zum Loft, ist Ausgangspunkt des Entwurfs. Die einzelnen Elemente werden jedoch nicht frei auf dem Grundstück platziert, sondern zu einer Art verdichteten Dorfstruktur zusammengeschoben. So entsteht, wie im Bebauungsplan gefordert, ein geschlossener Block, in der verschachtelten Gestaltung des Volumens bleibt aber die zugrunde liegende Vielfalt sichtbar.
Ähnlich fragmentiert ist auch das Innere des Blocks, wo sich Wege und Plätze mit Gärten und Wasserflächen abwechseln, die teils öffentlich und teils privat sein werden. Die Garten- und Patiohäuser verfügen außerdem über einen eigenen Zugang direkt von der Straße, damit keine allzu undefinierten Räume durchquert werden müssen.
Zum Thema:
www.quartier-feldbreite.ch
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