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05.02.2015

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Opium fürs Volk

MUMA erweitern Museum in Manchester


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Manchester: Da denkt man an britisches Proletariat, nicht unbedingt an Hochkultur. Doch die Stadt investiert ins geistige Gut ihrer Bürger. Die Whitworth Gallery ist eine von mehreren Kultureinrichtungen in Manchester, die in den letzten Jahren umfangreich saniert wurde. Mit einem Etat von 15 Millionen Pfund haben nun MUMA McInnes Usher McKnight Architects – in Großbritannien für den Umbau des prestigevollen V&A-Museums bekannt – die Kunstgalerie erweitert und erneuert. Der stetig wachsenden Besucherzahl, die allein von 2006 bis 2008 von 86.000 auf 139.000 anstieg, und der 55.000 Sammlungsobjekte wurde so eine gebührende Hülle gegeben.

Das Londoner Studio hat seine zwei neuen Gebäudeflügel in eine komplexe Hülle gelegt. In der 126 Jahre langen Geschichte des Galerienbaus wurde 1908 aus einer ursprünglichen Privatresidenz mit Park ein repräsentativer Frontbau angelegt, dessen Interieur in den Sechzigern von John Bicerdike und Partner und in den Neunzigern erneut von ABK (Ahrends, Burton, Koralek) zum White Cube umgestaltet wurde.

In dieses Amalgam aus viktorianischem Historismus und modernen Beimischungen hat sich das neue Gebäude nun hineingefressen. Der ursprüngliche Haupteingang ist geblieben, die Gartenfassade des Ursprungsbaus hingegen wurde gänzlich aufgebrochen und ein fensterreicher Neubau angefügt.

MUMAs zwei kontrastreich gestaltete Gebäudeflügel greifen in den umliegenden Park hinein. Der Südflügel erhielt eine Glasfassade mit Stahlstrukturen. Ein Café und angrenzende Studiensäle sind darin untergebracht. Der Nordflügel mit Verwaltungs- und Lagerräumen zur Straßenseite ist aus Backsteinmauerwerk, das dezent Muster klassischer Textilien aus der Sammlung aufgreift.

Umgenutzt und aufgebrochen haben die Architekten die Räumlichkeiten des Ursprungsbaus. Sichtachsen zum Park, teils durch mehrere Räume hindurch, wurden angelegt. Das Tageslicht in den Ausstellungssälen konnte so von ursprünglichen 19 Prozent der Gesamtbelichtung auf 57 Prozent angehoben werden. Mit dem ständigen Blick in den Park hielten sich die Architekten an den Geist der Geschichte dieser Institution: „Ein gutes Museum oder eine Galerie soll ein Raum sein, in dem sich die Menschen wohlfühlen“, hat Margaret Pilkington, ehemalige Direktorin der Whitworth, 1932 gesagt. „Ob dieser nun in einem Garten steht oder in einem Park, dem Besucher sollte es immer möglich sein, die äußere Schönheit als einen Kontrapunkt zur Schönheit innen zu genießen.“ (sj)

Fotos: Allan Williams


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