Es gab eine Zeit, lange vor Bling-Bling-Präsident Donald Trump, da präsentierten sich die USA nicht zuletzt in der Architektur modern und weltoffen. Und kein Büro war damals vielleicht besser für den Bau des Generalkonsulats in Düsseldorf geeignet, als SOM mit ihrem berühmten Partner und Pritzker-Preisträger Gordon Bunshaft. Das Gebäude von 1953, das in Zusammenarbeit mit dem deutschen Architekten Otto Apel entstand, ist in Deutschland in ähnlicher Form noch drei weitere Male errichtet worden.
Seit dem Auszug der Amerikaner 1990 wurde die denkmalgeschütze Anlage für die Büronutzung vermietet, ein Anbau von ingenhoven architects kam später noch hinzu. Nun hat das Büro msm meyer schmitz-morkramer , das selbst in Düsseldorf einen Sitz unterhält, das ursprüngliche Gebäude von Bunshaft saniert und an die heutigen Ansprüche angepasst. Der viergeschossige Baukörper, bestehend aus Foyer-Riegel und Bürotrakt, basiert auf einem Stahlskelettbau, die Fassade zieren Brüstungselemente aus Travertin.
Wie für die Ertüchtigung denkmalgeschützter Bauten aus der Nachkriegszeit typisch, gestaltete sich insbesondere die Erneuerung der Fassade kompliziert. In Düsseldorf zeigt das Ergebnis im wesentlichen einen 1:1-Nachbau nach heutigen Standards, bei dem Originalelemente wie eben der Travertin weitergenutzt wurden. Eine zusätzliche Herausforderung bot auch der Brandschutz, was zu ungewöhnlichen Fluchtwegen beispielsweise durch Sanitärräume führte.
An die ursprüngliche Architektur angelehnt, erfolgte auch die Gestaltung der Innenräume, die in Farbigkeit und Materialität von den Fünfzigerjahren inspiriert sind. In Teilen wiederhergestellt wurde außerdem das Entree, das seit dem Bau des Konsulats mehrfach verändert worden war. Insbesondere die gediegenen Juraböden samt der schwarzen Marmorwände passen dabei gut zur neuen Nutzerin: Der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand. (sb)
Fotos: HG Esch
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