Ein riesiger Platz mit steinernen Großbauten, zahllose kleine weiße Zelte und dazwischen ein temporärer Pavillon aus Holz, der in diesem Setting wirkt wie Monumentalarchitektur im Miniaturmaßstab. Keine Frage, der CDMX-Pavillon auf dem Zócalo-Platz von Mexico City war ein besonderes Projekt für Productora Arquitectura. Das noch junge mexikanisch-amerikanische Büro wurde nun für seinen Entwurf mit dem Emerge Award des Mies Crown Hall Americas Prize ausgezeichnet.

Der Pavillon war eines von fünf Projekten auf der Shortlist, die Mitte März vorgestellt worden war – die Jury unter Vorsitz von Stan Allen hatte ihre Auswahl aus insgesamt 55 nominierten Projekten getroffen. Vergeben wird der Award alle zwei Jahre am Illinois Institute of Technology, gesucht wird das beste realisierte Projekt eines jungen Büros in Nord- oder Südamerika. Teil des Awards ist auch eine einjährige Forschungsprofessor am IIT, in deren Rahmen ein Projektgeld von 25.000 Dollar zur Verfügung steht. Der Belgier Wonne Ickx, Partner bei Productora, wird das Büro in Chicago vertreten. Die Shortlist für den regulären MCHAP-Award wird dann im Juni vorgestellt und der Preis im Oktober vergeben.

Der Pavillon entstand 2014 im Rahmen der Kulturmesse Culturas Amigas Fair, bei der über achtzig Nationen auf dem Zócalo-Platz zusammenkamen. Der Holzbau beherbergte die Präsentation von Mexico City. Die war der Zuwanderung gewidmet, die bis heute die Stadt prägt. Daher auch die gewundenen und geraden Rampen, die um das Gebäude führen: sie sollen das Ankommen und Heimischwerden versinnbildlichen. Das Holz stehe dabei für die ersten Schiffe aus Europa, mit denen die Migration begann – das Material bildete aber auch einfach einen perfekten Kontrast sowohl zum dunklen Stein wie zum weißen Stoff. (sb)

Fotos: Luis Gallardo

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www.arch.iit.edu/prize

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