Okay, eigentlich ist dieser Freitag dem Thema Bahnhöfe und dem öffentlichen Nahverkehr gewidmet, doch die Temperaturen verlangen nach einer Ausnahme: Auf den Visualisierungen, mit denen MAD Architects (Peking) ihr geplantes Konferenzzentrum in Yabuli in Chinas Nordosten präsentierten, liegt nämlich reichlich Schnee und Eis. Eine kleine Abkühlung gefällig?
Die Jahreszeit ist dabei ganz bewusst gewählt, geht es hier doch um eine permanente Einrichtung für das jährlich stattfindenden China Entrepreneur Forum. Das nimmt sich wiederum das Weltwirtschaftsforum in Davos zum Vorbild, was auch die vergleichsweise abgelegene Örtlichkeit mitten in den Bergen erklärt. Mit knapp über 40.000 Einwohnern hat die Stadt im chinesischen Maßstab übrigens tatsächlich Davos-Format. Für den Neubau wurde kürzlich der erste Spatenstich gefeiert.
MAD Architects planen ein Volumen irgendwo zwischen Muschel und Flunder, das wie ihr Opernhaus von Harbin organisch in eine Flusslandschaft eingefügt ist. Ma Yansong selbst spricht übrigens von einer zeltartigen Struktur, die vier Geschosse umfasst. Neben einem großen und einem kleinen Auditorium (1.000 und 350 Sitze) stehen Konferenzräume und Studios, Ausstellungsflächen und Platz für ein kleines Museum zur Verfügung.
Kein chinesisches Bauprojekt ohne die passende Metapher: Den Mittelpunkt des Gebäudes bildet ein Oberlicht, das die „bright ideas“ und „brilliant discussions“ verkörpere, an denen man in diesem Gebäude hoffentlich teilhaben werde. Wem das zu viel ist, der kann aber auch einfach aus dem Fenster schauen: Für zahlreiche Blickbeziehungen zur Landschaft ist laut der Architekten gesorgt. Die Eröffnung des 16.000 Quadratmeter großen Baus ist für 2020 vorgesehen. (sb)