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29.07.2022
Wohnen zwischen weißen Wellen
MAD Architects in Paris
Bereits 2016 wurde das Projekt einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt, aber seine Ursprünge liegen im Jahr 2012. Damals konnten MAD Architects (Peking) zusammen mit dem örtlichen Büro Biecher Architectes einen entsprechenden Wettbewerb gewinnen. Auf mehreren Grundstücken im neu entstehenden Pariser Stadtteil Clichy-Batignolles sollten sich nationale ebenso wie internationale Architekt*innen wie Brisac Gonzalez, Aires Mateus oder Baumschlager Eberle verwirklichen dürfen. Nach dem Wettbewerb folgte zunächst eine umfangreiche Workshopphase mit künftigen Bewohner*innen des Viertels. Bis zur Fertigstellung dieses ersten Projekts von MAD in Europa dauerte es darum noch mal ganze sieben Jahre, bis Ende 2019. Erst jetzt haben die Architekt*innen das Projekt auch zur Veröffentlichung freigegeben.
Ob sich die Wartezeit gelohnt hat, ist gar nicht so einfach zu beurteilen. Einerseits lässt sich feststellen, dass sich im Vergleich zum Entwurf auf den ersten Blick überraschend wenig geändert hat. Zu sehen ist ein dreizehngeschossiges Wohnhochhaus mit einer etwas bemüht geschwungenen Formensprache. Das lässt an luxuriöses Investorenwohnen denken, es macht sich aber zwischen den eher eckigen Nachbarblöcken auch nicht schlecht. Und andererseits darf man davon ausgehen, dass sich viele der neuen Bewohner*innen der Gesamtanlage ziemlich gefreut haben dürften ob deren Fertigstellung. Denn neben rund 80 Eigentumswohnungen umfasst das Vorhaben – wie viele Pariser Projekte jüngerer Jahre – auch einen zweiten, niedrigeren Block mit 50 Sozialwohnungen, den Biecher Architectes in Eigenregie entwarfen.
Der gemeinsame Sockel umfasst neben einer Kita samt Nachbarschaftsgarten auch eine Tiefgarage, Geschäfte und eine U-Bahn-Station mit einem von Tobias Rehberger gestalteten Vordach. Neben aller formaler Spielereien musste das Hochhaus entsprechend des von François Grether stammenden Masterplans für das ehemalige Bahnareal auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden. Vorgeschrieben war laut der Architekt*innen unter anderem ein Passivhaus-Standard. Dass die Fassaden im Vergleich zu den nahezu fließenden Glasfronten des Entwurfs deutlich weniger transparent und zugleich eckiger ausfallen, dürfte darum zu verkraften sein.
Mit dem Hochhaus von MAD, dessen Bau zweitweise auch durch die Arbeit am U-Bahntunnel verzögert wurde, kommt das Großprojekt Clichy-Batignolles langsam zum Ende. Bei einer vergleichsweise hohen Dichte ist hier ein gemischtgenutztes Viertel entstanden, das bis hin zum zentralen, von Jacqueline Osty gestalteten Park viele Qualitäten aufweist. (sb)
Fotos: Jared Chulski, Adam Mørk, Arch-Exist
Ob sich die Wartezeit gelohnt hat, ist gar nicht so einfach zu beurteilen. Einerseits lässt sich feststellen, dass sich im Vergleich zum Entwurf auf den ersten Blick überraschend wenig geändert hat. Zu sehen ist ein dreizehngeschossiges Wohnhochhaus mit einer etwas bemüht geschwungenen Formensprache. Das lässt an luxuriöses Investorenwohnen denken, es macht sich aber zwischen den eher eckigen Nachbarblöcken auch nicht schlecht. Und andererseits darf man davon ausgehen, dass sich viele der neuen Bewohner*innen der Gesamtanlage ziemlich gefreut haben dürften ob deren Fertigstellung. Denn neben rund 80 Eigentumswohnungen umfasst das Vorhaben – wie viele Pariser Projekte jüngerer Jahre – auch einen zweiten, niedrigeren Block mit 50 Sozialwohnungen, den Biecher Architectes in Eigenregie entwarfen.
Der gemeinsame Sockel umfasst neben einer Kita samt Nachbarschaftsgarten auch eine Tiefgarage, Geschäfte und eine U-Bahn-Station mit einem von Tobias Rehberger gestalteten Vordach. Neben aller formaler Spielereien musste das Hochhaus entsprechend des von François Grether stammenden Masterplans für das ehemalige Bahnareal auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden. Vorgeschrieben war laut der Architekt*innen unter anderem ein Passivhaus-Standard. Dass die Fassaden im Vergleich zu den nahezu fließenden Glasfronten des Entwurfs deutlich weniger transparent und zugleich eckiger ausfallen, dürfte darum zu verkraften sein.
Mit dem Hochhaus von MAD, dessen Bau zweitweise auch durch die Arbeit am U-Bahntunnel verzögert wurde, kommt das Großprojekt Clichy-Batignolles langsam zum Ende. Bei einer vergleichsweise hohen Dichte ist hier ein gemischtgenutztes Viertel entstanden, das bis hin zum zentralen, von Jacqueline Osty gestalteten Park viele Qualitäten aufweist. (sb)
Fotos: Jared Chulski, Adam Mørk, Arch-Exist
Zum Thema:
Weitere Projekte in Clichy-Batignolles sind der Justizpalast von Renzo Piano, ein Wohnturm von Querkraft oder ein Bürogebäude von Baumschlager Eberle. Mehr außerdem auf BauNetz Maps.
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