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04.08.2016

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Spiegel am Fluss

MAAT von Amanda Levete in Lissabon


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Gebäude oder Landschaft? Welle oder Blob? Das Londoner Studio Amanda Levete Architects hat in Lissabon eine eigenwillige Architektur für das Museum of Art, Architecture and Technology (kurz: MAAT) gebaut, die am Tejo ganze 7.000 Quadratmeter öffentlichen Raum schafft. Am 5. Oktober 2016 wird der weiche Hügel am Fluss mit einer Dominique-Gonzalez-Foerster-Ausstellung eröffnet – mit „The Form of Form“ ist dann auch die Hauptausstellung der diesjährigen Architekturtriennale Lissabon im MAAT zu sehen.

Mit seiner begehbaren Dachlandschaft, unter der sich die Kunst versteckt, wird der Neubau Teil der Stadt. An der besonderen Lage zwischen Stadt und Fluss soll das MAAT an der Avenida de Brasília das Tor zum Kulturdelta von Ajuda und Belém werden – mit leichtem Schwung schmiegt es sich an das benachbarte Museu da Electricidade an. Das Team von Amanda Levete konnte mit diesem Entwurf 2011 den internationalen Wettbewerb für sich entscheiden. Bauherr des 21-Millionen-Pfund-Projektes ist die Fundação Energias de Portugal (EDP), Hausherr wird der ehemalige MoMA-Kurator Pedro Gadanho.

Das Museum setzt sich aus dem markanten Neubau, der die neue Kunsthalle beinhalten wird, und einem 1975 stillgelegten Kraftwerk aus rotem Backstein, das umgebaut und saniert wurde, zusammen. Die Reflexionen auf dem Wasser werden von der Fassade des Neubaus aufgenommen. Aus 3-D-gefertigten Fliesen bestehend, möchte Amanda Levete mit dieser Hülle an die portugiesische Keramiktradition anknüpfen. Die reflektierende Oberfläche soll Sonnenlicht wiederum vom Fluss in das Gebäudeinnere transportieren, der auskragende Abschluss als Schattenspender dienen. Wie ein gestrandeter Rochen liegt das MAAT am Ufer des Tejo – eine breiter werdende Treppe führt die Besucher an der Stelle, wo der platte Körper in den Schwanz übergeht, auf die Dachlandschaft.

Levete, die nach dem Tod ihres Ex-Mannes Jan Kaplický 2009 ihr eigenes Büro gegründet hatte und unter dem Namen A_LA Amanda Levete Architects die noch laufenden Projekte von Future Systems zu Ende führte, verewigt sich nun also in Lissabon mit einer Geste, die an die parametrischen Blobs von Zaha Hadid erinnert – beide Architektinnen haben in den Siebzigern an der Architectural Association in London studiert. Seitdem sind ein paar Jahrzehnte vergangen und man fragt sich, ob diese einstige Avantgarde nicht vielleicht ein Fall für die Baugeschichte geworden ist. (jk)


Zum Thema:

www.maat.pt


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Lars K | 09.08.2016 10:41 Uhr

The Return of Starchitecture

Ich bin sehr gespannt auf das gebaute Ergebnis.

Vielleicht ist Starchitecture doch nicht so dead, wie viele das behaupten!?

3

latimer | 05.08.2016 17:48 Uhr

Spiegel am Fluß

Der letzte Satz ist ziemlich peinlich, bestätigt aber, dass Baunetz.de aus dem "ach so kritischen" Berlin kommt.
Liebe Baunetzler, passt auf, dass Ihr Ihr mit solch unreflektierten Urteilen, die ziemlich platt aus der Hüfte geschossen sind, nicht selbst bald ein Fall für die Baugeschichte werdet.

2

Bart | 05.08.2016 16:42 Uhr

Kommentar

der letzte Satz kommt in der Tat unmotiviert daher. Das möchte ich dann doch gerne erklärt haben, weshalb die avantgardistische Architektur des noch nicht fertiggestellten Museums aus Ihrer Sicht ein Fall für die Baugeschichte ist ..

1

Alberto | 04.08.2016 16:52 Uhr

Von Francine zu Amanda

Hat nicht damals Francine Houben / mecanoo das initiale Projekt geschaffen (Bibliothek der Universität von Delft, Entwurf ab 1993, fertig 1998), dass wir den Häusern aufs Dach steigen sollen. Amanda hat das Thema doch hervorragend weiterentwickelt und, hier scheints doch auch zu passen. (wie ist denn der Kommentar gemeint: "Fall für die Baugeschichte"?). Fancine ist natürlich im (Umwelt-) Vorteil, sie eine Wiese auf dem Dach.

 
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