„Art, Art, Art“ heißt es auf der Website des Museum Ludwig in Budapest. Und so konkret wie es sein Programm ankündigt, werden nun auch die Pläne um den Neubau. Es steht fest: Das neue Museum wird nach einem Entwurf von SANAA realisiert. Damit hat das Büro aus Tokio den Wettbewerb um das Museum für moderne Kunst endgültig für sich entschieden und seinen Mitkonkurrenten Snøhetta aus dem Rennen geworfen.
Beide Büros, Snøhetta und SANAA, sind im April 2015 als erste Preisträger aus einer prominenten Gruppe an Wettbewerbsteilnehmern – unter anderem nahmen Nieto Sobejano Arquitectos, David Chipperfield Architects und gmp teil – hervorgegangen. Nach gründlicher Überprüfung „der Qualität der Zusammenarbeit mit den ungarischen Partnern, den technischen Inhalten, der Terminierung und der Kosten für die Umsetzung des Entwurfs“, so der Auslober Városliget Zrt., habe man sich für SANAA entschieden.
SANAAs Museum, das die Sammlung der Nationalgalerie für ungarische Kunst von 1800 bis 1950 und die Ludwig-Sammlung für zeitgenössische Kunst beherbergen wird, ist Teil eines ambitionierten städtebaulichen Großprojekts für Budapest. Bis 2018 sollen in einem Stadtpark vier große neue Museen und andere Kultureinrichtungen gebaut werden. Der Museumsbau von SANAA wird unweit einer neuen Konzerthalle stehen, die nach Entwürfen von Sou Fujimoto realisiert wird – eine japanische Nachbarschaft für Budapest.
Ambitioniert und von den Budapestern vielfach kritisiert ist das Vorhaben, das unter dem Namen Liget-Projekt von einem Konsortium aus öffentlichen und privaten Einrichtungen getragen wird. Ein kleiner Riss ist schon erkennbar: SANAAs Neubau mit seinen großformatigen, angewinkelt aufeinander zulaufenden Ebenen soll nach aktuellen Angaben erst im Sommer 2019 eröffnen. (sj)
Zum Thema:
www.ligetbudapest.org
www.ludwigmuseum.hu
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