RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ludwig_Godefroy_in_Mexiko_8386629.html

19.10.2023

Zurück zur Meldung

70 Meter Wohnlandschaft

Ludwig Godefroy in Mexiko


Meldung einblenden

Die Projekte von Ludwig Godefroy (Mexiko-Stadt) huldigen konsequent dem Bauen mit Beton. Manchmal radikal, manchmal in sich gekehrt. Das jüngst fertiggestellte Wohnhaus in der Altstadt von Mérida im Osten Mexikos weist dabei entscheidende Parallelen zum bereits vor Ort realisierten Projekt Casa Mérida auf, spielt jedoch vor allem mit den Übergängen von Innen- und Außenraum.

Ausgangpunkt war erneut ein sehr schmales und tiefes Grundstück, wie es im Zentrum der Stadt keine Seltenheit ist. Der Projekttitel Los Cocos bezieht sich auf den Namen des Quartiers, das von flachen Wohnbauten samt Vorgärten bestimmt wird. Für das private Wohnhaus stand eine Fläche von 70 Meter Länge und 8 Meter Breite zur Verfügung.

Wie auch bei der Casa Mérida löste das Büro die Aufgabe, indem es das Grundstück mit mehreren Baukörpern bespielt und in diesen die geforderten Funktionen, Wohnen, Schlafen, Essen und Bad/WC unterbringt. So offen wie möglich gestaltet, sind die als „fragmentierte Pavillons“ beschriebenen Bauten in eine Abfolge von Gärten eingebettet, die den Außenbereich zum essenziellen Bestandteil des Wohnens machen.

Zunächst geht es jedoch durch einen eher unscheinbaren Eingang in einer neu errichteten Steinmauer. Es folgt ein rau gestalteter Eingangsbereich, der einen kleinen Bestandsbau einbezieht. In der Mitte des Grundstücks ist Platz für den eigentlichen Wohnbereich , der sich in modernistischer Manier vollständig zu den flankierenden Gartenbereichen öffnet. Unterstützt wird diese Offenheit zwischen innen und außen durch Wasserbecken, die laut Büro wie ein Leitsystem durch das Wohnhaus fließen und die Besonderheit des langgezogenen Grundstücks herausstellen sollen.

Im hinteren Bereich des Grundstücks sind schließlich zwei Schlafzimmer in geschlosseneren Baukörpern zu finden. Über schmale, außenliegende Treppen gelangt man auf Dachterrassen, die Aussicht auf die Wohn- und Gartenanlage ermöglichen. (sla)

Fotos: Rory Gardiner


Zum Thema:

Mehr zu Sichtbeton und Betontreppen bei Baunetz Wissen


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Jenatsch | 23.10.2023 16:07 Uhr

GELÄNDER

Vielleicht sollte man hinsichtlich Geländer nicht Deutschland zum Maßstab machen. Aber ein paar Herausforderungen bietet das Haus schon, z.B. größere Stufenhöhen bei der untersten Stufe (#15, 17) oder eine Treppe, die je nachdem, mit welchem Fuß sie von oben begangen wird, ins Trockene oder ins Wasser führt (#7,8). Die Spindeltreppe dürfte eher als Skulptur denn als Gebrauchsgegenstand zu verstehen sein. Im Detail scheint nicht alles geklappt zu haben, aber ein faszinierendes Haus in einem offenbar überaus freundlichen Klima ist es schon.

2

mages | 20.10.2023 09:14 Uhr

GELÄNDER

Schon in der Bibel steht, dass man seine Dachterrassen mit einem Geländer versehen soll... In diesem Sinne kann man die Treppen (und Terrassen) des Hauses wohl nur als »Stairway to heaven« (oder zur Hölle?) begreifen. Es bleibt nur hoffen und evtl. beten, dass die Bewohner hier keinen »Sündenfall« erleben.

1

karl | 19.10.2023 17:52 Uhr

es kommt drauf an was man draus macht

Der Godefroy der Gott erfreut. Ein Schöpfer vor dem Herrn. So schön kann bauen sein.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

19.10.2023

Baumhäuser und Barrikaden. Bautypen des Protests

BAUNETZWOCHE#631

19.10.2023

Vermächtnis für die Jugend

Zum Tod von Wolfgang Pehnt

>
vgwort