Wie zwei Tentakel wachsen die beiden Flügelbauten aus dem Bootshaus, in denen künftig sportbegeisterte Kinder und Jugendliche übernachten sollen. Das, und die asymmetrisch gefalteten Dächer, viel Glas und vor allem die Holzkonstruktion überzeugten die Jury in dem Wettbewerb für das Seesport- und Erlebnispädagogische Zentrum (SEZ) am Ostufer des Bleilochstausees. Da der Bestandsbau schon etwas in die Jahre gekommen ist und eine Auffrischung dringend nötig war, hatte der Landessportbund Thüringen im Rahmen der IBA Thüringen Anfang des Jahres einen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Ziel war es, Bootshaus, Jugendherberge und die dazu gehörenden Freiflächen mit zahlreichen Bootsstegen umzugestalten und um moderne Übernachtungsmöglichkeiten zu erweitern. In dem Gebäudekomplex finden seit vielen Jahren Erholungs- und Bildungsveranstaltungen für Vereinsgruppen und Schulklassen statt. Auch an anderer Stelle des Thüringer Meeres, wie dieser durch die Talsperre Bleiloch aufgestaute Teil der Saale heißt, wird nach Entwicklungsmöglichkeiten mit Seezugang gefahndet.
In diesem Fall aber ging es um Jugendarbeit und stapelweise Kanus, SUPs und kleine Segelboote. Und um Bauformen, Bauweisen und Baustandards mit Holz. Die wichtigste Zielsetzung: nachhaltiges Planen und Bauen, heißt es in der Auslobung. 19 Büros reichten ihre Entwürfe ein. Unter dem Vorsitz von Hermann Kaufmann (HK Architekten) vergab die Jury schließlich folgende Preise:
- 1. Preis: Ludloff Ludloff Architekten (Berlin) mit Schönherr Landschaftsarchitekten (Berlin)
- 2. Preis: Vandkunsten Architects (Kopenhagen)
- 3. Preis: HKS Architekten (München) und michellerundschalk (München)
Die mit dem
Berliner Holzbaupreis 2019 ausgezeichneten Ludloff Ludloff konnten auch in Thüringen mit diesem Baustoff überzeugen. Ausgehend vom bestehenden Bootshaus entwarfen sie zwei Flügelbauten mit Übernachtungsmöglichkeiten in „filigraner Holzarchitektur“, wie die Jury lobend erwähnte. Das Bootshaus bleibt dabei aber das Herz der Anlage und wird modernisiert. Der Entwurf drücke den Anspruch eine zeitgemäßen Jugendbildung und Sportpädagogik, die auch räumlich verankert ist, ideal aus, so Thomas Zirkel, Geschäftsführer des Landessportbunds Thüringen.
(kat)
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auch ein | 06.08.2020 15:45 Uhrarchitekt
iene tolle bauaufgabe und wie ich finde von allen drei teams gut gelöst.
schade aber das es ausser kleinteiligen lösungen nicht auch einen"klotz" gab der weniger in die landschaft ausufert.....