- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
04.02.2021
25 Nominierte aus Deutschland
Longlist des Mies van der Rohe Award 2022
Und es werden immer mehr. Waren es 2018 bereits 383 Nominierte, umfasst die Longlist des Mies van der Rohe Award nun stattliche 449 Projekte von 514 Architekturbüros. Aus Deutschland haben es 25 Projekte auf die Nominiertenliste von Bauten, die zwischen Oktober 2018 und Oktober 2020 fertiggestellt wurden, geschafft. Damit gehört Deutschland zu den Top 3 hinter Spanien mit 31 und Frankreich mit 29 Projekten.
Die Liste setzt sich aus Vorschlägen einer Gruppe unabhängiger Experten, den Mitgliedsverbänden des Architects’ Council of Europe (ACE), nationalen Architektenverbänden in Europa und dem beratenden Ausschuss der Fundació Mies van der Rohe zusammen. Die 449 Projekte, die ins Rennen um den bekanntesten EU-weit ausgeschriebenen Preis für zeitgenössische Architektur gehen, stammen aus 41 Ländern und 279 Städten. In diesem Jahr erstmals mit dabei: Moldawien mit einem, Armenien mit vier und Tunesien mit drei Projekten.
Das Auffälligste: Zum ersten Mal seit 2003 stellen Einzelhäuser die größte Gruppe, gefolgt von kollektiven Wohnungen und Bildungsbauten. Kulturelle Einrichtungen, 2018 noch führend, rangieren nur noch an vierter Stelle. Als Gründe werden in der Pressemitteilung neben der Debatte um die Wohnungskrise die aktuelle pandemische Situation genannt, „in der wir uns der Qualität der Orte, an denen wir leben, und der Art und Weise, wie die Menschen tatsächlich leben, bewusster sind, nachdem wir uns lange Zeit zu Hause aufgehalten haben.“ Zudem sind ein Viertel aller Projekte aus dem Bereich Erneuerung: Sanierung, Umwandlung und Erweiterung, am häufigsten sind es Kulturbauten. Mit vier Projekten sind BIG (Kopenhagen) das Büro mit den meisten Nominierungen.
In der ersten, nationalen Auswahl waren im vergangenen August bereits sieben Projekte aus Deutschland ins Rennen geschickt worden:
- taz-Neubau in Berlin von E2A Piet Eckert und Wim Eckert (Zürich)
- James Simon Galerie in Berlin von David Chipperfield Architects (Berlin)
- Jacoby Studios in Paderborn von David Chipperfield Architects (Berlin)
- Kita Karoline Goldhofer in Memmingen von heilergeiger architekten (Kempten)
- Wohnhaus in Berlin von orange architekten (Berlin)
- Umnutzung der Gerhard Uhlhorn Kirche zu Studentenapartments in Hannover von pfitzner moorkens architekten (Hannover)
- Sauerland-Museum in Arnsberg von Bez+Kock Architekten (Stuttgart)
Dazu kamen nun Vorschläge unabhängiger Expert*innen und europäischer Architekturinstitutionen, die weitere 18 Projekte nominierten:
- Baugruppenhaus Frizz23 in Berlin von Deadline Britta Jürgens + Matthew Griffin (Berlin)
- Wiederaufbau der Kirche St. Martha in Nürnberg von Florian Nagler Architekten (München)
- John Cranko Ballettschule in Stuttgart von Burger Rudacs Architekten (München)
- Rathaus in Remchingen von Steimle Architekten (Stuttgart)
- Berlin Metropolitan School in Berlin von Sauerbruch Hutton (Berlin)
- Das Eisenbahnmuseum in Bochum von Max Dudler (Frankfurt)
- Das von Medine Altiok (Zürich) realisierte muslimische Bestattungs- und Gebetshaus im Hamburg
- Wohnhaus-Umbau Haus Landsberg am Lech von Studio Rauch (München)
- Axel-Springer-Campus in Berlin von OMA (Rotterdam)
- Das Wohnregal in Berlin von FAR frohn&rojas (Berlin)
- Verwaltungsbau in Oberhausen von Kuehn Malvezzi und atelier le balto (beide Berlin)
- Bauhaus Museum Dessau von Addenda Architects (Barcelona)
- Der norwegische Pavillon für die Frankfurter Buchmesse 2019 von Manthey Kula und LCLA Office (beide Oslo)
- Holzkapelle von John Pawson (London) in Lutzingen
- Experimenta Science Center in Heilbronn von Sauerbruch Hutton (Berlin)
- Das mit dem DAM-Preis 2021 ausgezeichnete Werk12 von MVRDV (Rotterdam) und N-V-O (München) in München
- Haus B in Ottendorf von Sumacumfemmer
- Urbach Turm von Achim Menges und Jan Knippers (Stuttgart)
Doch damit ist längst nicht Schluss. Da die Preisvergabe um ein Jahr auf 2022 verschoben wurde, wird nicht wie sonst im Juni der Sieger verkündet. Stattdessen findet eine weitere Nominierungsrunde für Projekte statt, die zwischen Oktober 2020 und April 2021 fertiggestellt wurden und werden. Die Auswahl soll im September feststehen. Grund für diese Änderung ist, wie so oft, Covid-19: „Diese Arbeiten wurden äußerstenfalls während der Covid-19- Pandemie fertiggestellt und sind das Ergebnis der Krisenzeiten“, heißt es in der Pressemitteilung. Sie sollen aber ebenso eine Chance erhalten. Die Preisverleihung für den mit 60.000 Euro dotierten Award ist nun für Mai 2022 geplant.
Die vollständige Longlist mit allen europäischen Projekten ist auf der Webseite des Mies van der Rohe Awards einsehbar, darunter auch die 17 österreichischen Projekte. (kat)
Zum Thema:
Kommentare:
Kommentare (3) lesen / Meldung kommentieren
Nominiert: Sauerbruch Hutton (Berlin), Metropolitan School in Berlin
Nominiert: Kuehn Malvezzi und atelier le balto (beide Berlin), Verwaltungsgebäude am Altmarkt in Oberhausen
Nominiert: Achim Menges und Jan Knippers (beide Stuttgart), Turm bei Urbach
Nominiert: David Chipperfield Architects (Berlin), Jacoby Studios in Paderborn
Bildergalerie ansehen: 26 Bilder