In einem Labyrinth aus hohen Backsteinhäusern und engen Gassen im Zentrum der Hauptstadt Großbritanniens erstrahlt das Londoner Instituto Cervantes nach seinem Umzug vom Eaton Square im neuen Glanz. Die Gestaltung des Kulturinstituts im neo-georgianischen Gebäudes aus den Jahren 1951-53 folgt einem Entwurf von Binom Architects (London), der im Februar 2016 im öffentlichen Wettbewerb überzeugte.
Das Ziel, die introvertierte Natur des bestehenden Gebäudes zu transformieren, erreichten die Architekten mit der Gestaltung eines offenen Raums im Herzen des Instituts, der sowohl für die tägliche Forschungsarbeit als auch für Veranstaltungen geeignet ist. Ihr Konzept sah vor, die verbundenen Räume mittels unterschiedlicher Durchlässigkeiten zu organisieren. Das Bauprogramm umfasst auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern insgesamt 14 Klassenräume und die zugehörigen Büros der Verwaltung. Die Eingangshalle, die Rezeption, eine doppelstöckige Bibliothek sowie ein Lesesaal und ein Archiv sind dabei auf Begegnung und Interaktion ausgerichtet.
Den zurückhaltenden Blickfang im Gebäude bildet eine scharf geschnittene Treppe, die zur Bibliothek hinaufführt. Im oberen Zwischengeschoss der Bibliothek belebt eine gestaffelte Balustrade aus Stahl, Holz und Acryl den ansonsten ruhigen, weißen Raum. Eine Kombination aus hochwertigen Materialien und einfachen Oberflächen aus Birke und Eichenfurnieren bestimmt die Atmosphäre. Natürliches Licht und Blickbeziehungen zwischen den Räumen sorgen zusätzlich für Leben. Akzente setzen außerdem rote Acrylstreifen, die alle Räume formal miteinander verbinden.
Binom Architects legten bewusst die Aktivitäten in der Bibliothek und den Klassenzimmern offen, die zuvor hinter massiven Türen versteckt waren. Auch neue transparente Raumgrenzen bestehend aus Glas und Sperrholz helfen, die Themen Vernetzung und Austausch zu konkretisieren.
Text: Maria Zaika
Fotos: Ioana Marinescu
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www.binom.co.uk
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