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06.11.2013
Shopping in der Turbinenhalle
London: Neue Pläne für Battersea Power Station
„Das Kraftwerk ist sehr abwesend auf den Bildern“, kritisiert ein Nutzerkommentar die gestrige Präsentation neuer Visualisierungen vom geplanten Umbau der stillgelegten und ruinösen Londoner Battersea Power Station. Die Pläne stammen von dem Londoner Büro Wilkinson Eyre.
Nach diesen Plänen wird auf den unteren Ebenen des Großbaus ein Shopping- und Event-Zentrum eingerichtet, in den höheren Geschossen sollen 48.000 Quadratmeter Büroflächen untergebracht werden, und oben auf dem Dach werden 248 Wohnungen gebaut. Ein gläserner Aufzug in einem der – allerdings abzureißenden und neu zu bauenden – Schornsteine soll Besucher einen Blick über London ermöglichen: Die Aufzugskabine steigt über die Höhe des Betonschafts hinaus. Gläserne Geschossdecken in der Turbinenhalle sollen einen optischen Bezug zu den vier mächtigen Schornsteinen herstellen.
Der Investor aus Malaysia will im Kraftwerk selbst kaum Wohnnutzungen einrichten, um mit der Kaufkraft der angepeilten 15.000 Büronutzer die Geschäfte und Restaurants zu „betanken“, wie der Geschäftsführer kürzlich erläuterte. Die Kosten für Renovierung und Umbau des Kraftwerks werden mit 750 Millionen britischen Pfund angegeben. Das Geld soll durch den späteren Verkauf von Wohnungen erwirtschaftet werden. Das Kraftwerk soll 2019 fertig und öffentlich zugänglich sein.
Die Pläne von Wilkinson Eyre für die Power Station sind nur ein Teil der Baumaßnahmen auf dem weitläufigen Areal. Nach einem Masterplan von Raphael Viñoly werden insgesamt acht Bauabschnitte realisiert. Für jeden der Abschnitte werden in einem wettbewerbsähnlichen Verfahren ein oder zwei Architekten vom Investor ausgewählt. Insgesamt sollen auf dem Gelände rund zehn verschiedene Architekturbüros planen, um eine „architektonische Monokultur“ zu vermeiden. Es soll sich vielmehr das „Feeling eines realen Stadtzentrums“ einstellen, so der Investor.
Im ersten Bauabschnitt werden durch Ian Simpson Architects und dRMM auf der Westseite des Kraftwerks entlang der Bahnlinie zwei Wohnblocks errichtet. Den zweiten Bauabschnitt stellt eben das Kraftwerk selbst dar, und für die dritte Phase sind im Oktober die Architekten bekannt gegeben worden: Gehry Partners und Foster & Partners sollen Wohnbebauungen entlang einer „High Street“, einer Fußgänger-Einkaufsstraße planen, die vom Kraftwerk zu einem neuen U-Bahnhof der Verlängerung der Northern Line führt. Jedes Büro soll eine Straßenseite entwerfen; entstehen sollen in diesem Abschnitt 1.200 Wohnungen, ein Hotel, Läden, Restaurants und eine Bibliothek. Abbildungen gibt es dazu noch nicht. Auch sind die Architekten der Bauabschnitte 4 bis 8 noch nicht ausgewählt worden.
Zum Thema:
Eine Fotoreportage von der Ruine in der Baunetzwoche#57: Battersea Power Station
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