„Vom Bahnaggregat zum Kulturaggregat“ – etwas sperrig überschreiben die Schweizer Architekten Isa Stürm und Urs Wolf ihre Umnutzungspläne für eine ehemaliges Lokomotiv-Depot in St. Gallen. Der Industriebau ist zu dem zentralen Kulturzentrum der Stadt umgebaut worden, einem „Werkplatz für perfomative Künste: Film, Medienkunst, Tanz, Theater“ (siehe auch BauNetz-Meldung vom 10. Mai 2006 zum Wettbewerbsergebnis). Am Sonntag, 12. September 2010 wurde das Kulturzentrum „Lokremise“ eingeweiht.
Die Architekten erläutern: Es geht um eine „Transformation zum urbanen, bespielbaren Kulturaggregat durch die konzeptionelle Zusammenführung der erhaltenen Baueinheiten der Großremise und die Einführung von drei ‚Units‘ mit adaptierbaren Zonen im Rotundenbau.
Rotunde, Wasserturm und Wohn- und Badehaus sind Teile des bestehenden Bahnaggregats, das umgebaut wurde. Der Haupteingriff richtete sich auf die Rotunde, wobei ihr Großraum und ihre Atmosphäre den Entwurf bestimmen. Drei Units, großmaßstäbliche Objekte, erweitern das Aggregat mit den Kernfunktionen von Tanz und Theater, Film, Kunst sowie der Gastronomie.
Zwischen den Units bieten wandel- und erweiterbare Zonen einen programmatisch nicht vordefinierten Raum für die Kunst. Bewegliche Abschlüsse werden nach Bedarf geöffnet und geschlossen. Drehscheibe und Sichelverglasung sind die multifunktionalsten Zonen und Treffpunkt der Lokremise. Ephemere Mobilien werden eingesetz wo sie gerade gebraucht werden: Tribünen, Treppen, Bars, Boxen, Bänke und Stühle etc.“