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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Lina_Ghotmeh_-_Architecture_planen_in_London_9845557.html

25.02.2025

Teilumbau des British Museum

Lina Ghotmeh – Architecture planen in London


Als eines der größten Museen der Welt bleibt das British Museum wahrscheinlich für immer in einem Prozess des Werdens. Denn strahlt der eine Teil in neuem Glanz, fällt eine andere Ecke schon wieder auseinander. Mit einem mehrstufigen Masterplan versuchen die Verantwortlichen derzeit, die Institution zumindest für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen.

Kürzlich wurde nun bekanntgegeben, dass fast ein Drittel der aktuellen Ausstellungsfläche von der französisch-libanesischen Architektin Lina Ghotmeh neu gestaltet werden wird. Mit ihrem Pariser Büro Lina Ghotmeh – Architecture konnte sie sich in der Überarbeitungsphase eines Wettbewerbs gegen OMA, 6a architects, David Chipperfield Architects und eine Arbeitsgemeinschaft von Eric Parry und Jamie Fobert durchsetzen. Rund 60 Teams hatten an der ersten Runde teilgenommen. Unterstützt wird Ghotmeh unter anderem von Künstler Ali Cherri, dem Team von Arup, Holmes Studio als Grafiker und Purcell für die Denkmalpflege.

Die Neugestaltung betrifft jenen Teil des Museums, der als Western Range bezeichnet wird. Hier befinden sich unter anderem die ägyptische Skulpturengalerie, die hinsichtlich ihrer Provenienz besonders umstrittenen Parthenon-Marmore und die assyrischen Löwenjagd-Reliefs. Neben einer Überarbeitung der Ausstellungsräume und der Besuchererschließung umfasst das Vorhaben auch Depots und Forschungseinrichtungen. Eine der Herausforderungen ist dabei, dass es sich bei diesem westlichen Flügel keineswegs um einen einzigen Komplex handelt, sondern effektiv um zehn Einzelgebäude mit unterschiedlichem Aufbau und von unterschiedlicher Qualität. Davon stehen einige, aber nicht alle unter Denkmalschutz.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass bisher nur wenige Visualisierungen des Projekts freigegeben wurden. Zu sehen sind schmale hohle Räume mit indirekt einfallendem Licht, rau verputzte Wände und fein bearbeitete Natursteinflächen. Arkaden und Umläufe prägen die große Galerie. Sowohl Direktor Nicholas Cullinan als auch Stiftungsvorsitzender George Osborne, der der Jury vorsaß, heben Ghotmehs Sensibilität für Materialien hervor. Ebenfalls Teil der Jury waren unter anderem Architektin Yvonne Farrell und Künstlerin Tracey Emin.

Das nun vorgestellte Projekt stellt Stufe 2 des Masterplans dar, der mit der Errichtung externer Depotgebäude außerhalb von London begann. Bereits im Bau befindet sich außerdem eine neue Energiezentrale. Die Architekt*innen von Studio Weave erarbeiten derzeit zudem Pläne für ein Empfangsgebäude, das ebenfalls zeitnah eröffnen soll. Das Projekt von Ghotmeh wird hingegen jetzt erst in eine ausführliche Planungsphase gehen. Die Implementierung wird dann in mehreren Schritten erfolgen und vermutlich viele Jahre in Anspruch nehmen. Genauere Zeitangaben gibt es derzeit nicht.

Mit den nun vorgestellten Maßnahmen will des British Museum seine Ausnahmestellung in der internationalen Museumslandschaft sichern. In den letzten Jahrzehnten hatten sich bereits Norman Foster mit der Überdachung des Innenhofs und Richard Rogers mit einem Konservierungs- und Restaurierungszentrum in seine Geschichte eingeschrieben. Aus architektonischer Sicht begann diese mit dem Bau des heutigen Hauptgebäudes nach Plänen von Robert Smirke ab den 1820er Jahren. (sb)


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