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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Libeskinds_Pavillon_fuer_die_Expo_Mailand_4285561.html

26.03.2015

Verdrehter Echsenrumpf

Libeskinds Pavillon für die Expo Mailand


Dreht ein Rotkopfagame seinen Kopf um 180 Grad, dann dehnen sich die Sehnen des Reptils an seinem Hals und die schuppige Haut legt sich in Wellen darüber. Der Vanke Pavilion von Studio Daniel Libeskind für die Expo 2015 in Mailand ruft ähnliche Bildassoziationen hervor. Die schuppenartige Fassade aus roten, leicht schimmernden Metallpaneelen, die sich um eine Serpentine wickelt, orientiert sich jedoch eigentlich an der Philosophie von Konfuzius. Ihre Form soll die Idee des „Flüssigen“ repräsentieren, in dem „Innen und Außen“ verschmelzen.

Es steht in der Tradition von Weltausstellungen, kühne Architektur für eben diese zu entwickeln. Auch Libeskinds Liquid-Bau oder Reptilienhals ist ein Experiment. Entworfen hat er ihn für die führende chinesische Immobiliengesellschaft Vanke. Er gehört zur dreiteiligen Präsentation Chinas auf der Expo Milano 2015.

Die Arbeiten an dem Vanke-Pavillon sind nun fast abgeschlossen. Eine Ausstellung über die Kultur Chinas, präsentiert auf Bambusstäben, soll auf den 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bis zum 1. Mai installiert werden.

Manch eines der für die Vergänglichkeit geplanten Expo-Projekte hat seine Weltausstellung überlebt, der Eiffelturm zum Beispiel oder der Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe. Ob Libeskinds Reptilienhals auch zu den architektonischen Experimenten gehört, die ihre Nachwelt unbedingt sehen muss, bleibt fraglich. (sj)


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