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17.02.2021

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Kardio statt Kohle in Wisconsin

Lern- und Sportzentrum von Studio Gang


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Das Thema Energie ist dem Bauwerk erhalten geblieben, aber wo früher Kohle verbrannt wurde, können heute Student*innen Dampf ablassen: Das private Beloit College für Freie Künste in der gleichnamigen Stadt hat dafür zusammen mit Studio Gang (Chicago) das ehemalige Blackhawk-Kraftwerk in ein Lern- und Sportzentrum umgebaut. Entstanden ist mit Baukosten von umgerechnet 40 Millionen Euro das Beloit College Powerhouse – ein Ort für Gesundheit und Wohlbefinden an der ältesten Hochschule des US-Bundesstaates Wisconsin.

Am lokalen Rock River, nahe der Grenze zu Illinois gelegen, wurde das einstige Kraftwerk zwischen 1908 und 1936 errichtet. Durch die Lage am Rand des Campus grenzt es an die Innenstadt der knapp 36.000 Einwohner zählenden Stadt. Entlang des Flusses finden sich eine Reihe weiterer historischer Bauten. Beabsichtigt war mit dem 2014 angeregten Projekt auch, das dortige Ufer wiederzubeleben.

Unter Leitung der deutschen Büropartnerin Juliane Wolf sollten die Merkmale und der Industriecharakter des ursprünglichen Baus erhalten bleiben. Zusätzlich entstanden Räume, die die Student*innen zum Austausch sowohl untereinander als auch mit der Stadtgemeinschaft anregen sollen. Ergänzt wurde eine neue Halle für sportliche Aktivitäten, sodass der Bau nun über eine Geschossfläche von 11.500 Quadratmeter verfügt. Als markantester Eingriff fungiert wohl die 175 Meter lange Laufstrecke, die alle Gebäudeteile miteinander verknüpft – abgehängt als Steg von der Decke. Sie verbindet ein Fitnesscenter, einen Wettkampfpool und die Rasenhalle. Neben dem Sportprogramm finden sich Räume für Lern- und Gruppenarbeiten, ein Café und ein Auditorium mit 164 Sitzplätzen.

Die Umgestaltung der alten Struktur stellte insbesondere im Kontext einer effizienteren Energienutzung eine Herausforderung dar. Die neue Dämmung in den historischen Teilen des Gebäudes reguliert den dortigen Wärmefluss, während die Polycarbonatfassade der Sporthalle diffuses natürliches Licht mit Wärmedämmung kombiniert. Darüber hinaus wird die Energie des Flusses für den größten Teil des Heiz- und Kühlbedarfs genutzt. Eine neue Fußgängerbrücke und ein öffentlicher Aufzug komplettieren den Umbau. Sie verbinden den auf einem Hügel gelegenen Campus mit dem Powerhouse und den angrenzenden Wegen und Parks.

Text: Marius Birnbreier

Fotos: Tom Harris


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Fabian Wieser | 17.02.2021 17:55 Uhr

umnutzung

elegant, industriell, verspielt und rough.

Gegensätze unglaublich gut in Verbindung gesetzt.

Ein Schlachtschiff für die Debatte um das Thema Umnutzung - nicht "nur" Kultur kann postindustrielle Nutzung!

1

auch ein | 17.02.2021 16:41 Uhr

architekt

das ist einfach nur affengeil!

und da sportanlage auch kein sooo schlimmes CO2-problem weil zB die tennishalle hoffentlich nur "frostsicher" gemacht ist.
wobei in wisconsin ist frostsicher schon ein ganz schöner aufwand im winter......

 
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