Am 13. November wurde in Stuttgart der städtebauliche Wettbewerb für das ehemalige Schwabenbräu-Areal in Vaihingen entschieden.
In der letzten Runde des eingeladenen Wettbewerbs konnte sich das Berliner Büro Léon Wohlhage Wernik gegen Chapman Taylor (London) und Mory Osterwalder, Vielmo (Stuttgart) durchsetzen. Die Guterachterkommision unter Vorsitz von Rainer Zinsmeister (Stuttgart) sprach sich einstimmig dafür aus, den Entwurf der Berliner Architekten als Grundlage für die weitere Planung zu empfehlen. Ursprünglich hatten die Investoren der Häussler-Gruppe zwölf Architekturbüros zum Wettbewerb für die „Schwabengalerie“ eingeladen. Das Projekt mit einem Investionsvolumen von 250 Millionen Mark umfasst einen Nutzfläche von ca. 40.000 Quadratmetern. Das Raumprogramm enthält unter andrem einen Bürgersaal, eine Markthalle, sowie Verkaufsflächen für 50 Fachgeschäfte. Die Berliner Architekten verteilten die nötigen Baumassen als Baukörper unterschiedlicher Größe auf dem Areal.

Grundlage des Entwurfes bildet die dem Ortsbild angemessene Kleinteiligkeit und die Idee eines zentralen Platzes unter freiem Himmel. Der Drehpunkt des Quartiers soll eine glasgedeckte Halle werden, die den neu enstehenden Platz fasst und mit einem großen Lichthof alle Untergeschosse miteinander verbindet. Brücken, Treppenläufe und Rolltreppen sollen die lichtdurchflutete Halle zu einem Erlebnis machen. Ein Spiegel, der schräg im Luftraum der Halle schwebt, soll den „Schwabenplatz“ auch in die Untergeschosse holen und einen inzenatorischen Höhepunkt bilden. Am anderen Ende des Platzes dient die Markthalle als Haupteingang vom Norden her und vermittelt zwischen der neuen Schwabengalerie und dem Rathausmarkt. Der Schwabenplatz liegt damit zwischen zwei Polen, die sich zum Platz hin öffnen und bei schlechtem Wetter die sammelnden Funktionen des Platzes übernehmen. Diese Atrien erweitern sich zu offenen Arkarden, die den ganzen Platz umgeben und ebenfalls als Wetterschutz dienen. Vom Platz aus erschließt sich auch das Bürgerhaus, dessen äußere Hülle einen Bogen zur Industriearchitektur auf dem ehemaligen Brauereigelände schägt. Zwischen Markthalle und Bürgerhaus überwindet eine skulpturale Treppen- und Rampenanlage den Höhenunterschied zwischen Schwaben- und Rathausplatz. Mit den notwendigen Abbrucharbeiten auf dem Areal soll Mitte 2001 begonnen werden.

Eine öffentliche Austellung der Arbeiten ist von Donnerstag, den 16. November 2000 bis Freitag, den 24. November 2000 im Bezirksrathaus Stuttgart-Vaihigen zu sehen.

Modellfoto: Léon Wohlhage Wernik Architekten

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