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03.04.2012

Geknickte Schlange in München

Léon Wohlhage Wernik gewinnen Wettbewerb


Die Europäsche Schule in München wird ab 2015 zu eng. Da am bisherigen Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten bestehen, wurde zu einem beschränkten Ideen- und Realisierungswettbewerb für einen drei Kilometer entfernten Annex im Süden Münchens geladen. Es muss dort nicht nur ein neues Gebäude entworfen, sondern die gesamte Fläche neu geordnet werden, weshalb auch städtebauliche und landschaftsplanerische Aspekte eine große Rolle spielen. Neben der Schule sind für spätere Bauabschnitte auch Einzelhandel, Büros, Praxen und Wohnungen sowie ein öffentlicher Park vorgesehen.

Das Berliner Büro Léon Wohlhage Wernik hat jetzt den Wettbewerb für den Neubau der Europäischen Schule für 1.300 Grundschüler sowie den städtebaulichen Ideenteil gewonnen.

  • 1. Preis: Léon Wohlhage Wernik mit Atelier Loidl, beide Berlin

  • 3. Preis: Bez + Kock Architekten mit Lohrberg Landschaftsarchitektur, beide Stuttgart

  • 3. Preis: bogevischs büro mit Studio B Landschaftsarchitektur, beide München

  • 4. Preis: fpa Frank und Probst Architekten, München, mit el.ch Landschaftsarchitekten, Berlin

  • Anerkennung: Bär Stadelmann Stöcker Architekten, Nürnberg, mit ver.de Landschaftsarchitektur, Freising

  • Anerkennung: Numrich Albrecht Klumpp mit ST raum a Landschaftsarchitekten, beide Berlin, und Lauber und Zottmann Architekten, München

  • Anerkennung: Glück + Partner mit Koeber Landschaftsarchitektur, beide Stuttgart

Léon Wohlhage Wernik überzeugte die Jury unter Vorsitz von Ulrich Holzscheiter mit einer 200 Meter langen, mehrfach geknickten Schlange, aus der asymmetrisch angeordnet Kuben hervorwachsen. Sie unterbrechen das langgestreckte Gebäude spielerisch, wirken fast wie fünf Einzelhäuser und machen so das große Bauvolumen überschaubar. Das Sockelgebäude verläuft parallel zur Bahnstrecke. Dorthin orientieren sich alle Nebenräume und eine Erschließungsachse. Die Klassenräume sind so vor Lärm geschützt; sie öffnen sich zu einem weiten Schulhof. Entlang dieses Hofs verläuft die Pausenhalle, von der die Bibliothek, die Mensa und Fachräume erschlossen werden. Diese Räume gruppieren sich um kleinere Höfe, die auch für den Unterricht an der frischen Luft genutzt werden können. Das Raumprogramm beinhaltet zudem Gemeinschafts- und Lehrerräumen, die Verwaltung, eine Mensa mit Küche, eine Dreifach-Sporthalle und eine Hausmeisterwohnung.

Die Fassade setzt sich aus Rahmen aus eingefärbtem Kunststein in variierender Breite zusammen. Die unterschiedlichen Farbstufen und leichte Versprünge beleben das lange Band.

Der Haupteingang der Schule liegt wie die Sporthalle, die auch als Festsaal genutzt werden kann, an dem zukünftigen Quartiersplatz, von dem auch der S-Bahnhof erreichbar ist.
Die Freiraumplanung sieht eine Schulpromenade entlang des Hauptgebäudes, Sport- und Freizeitflächen mit grünem Tartanbelag sowie einen Skatepool und eine hölzerne Freilichtbühne vor.

Der geforderte Passivhausstandard wird durch Photovoltaik, Erdwärmeaustausch und eine LED-Beleuchtung erreicht.

Das Resümee der Jury: „Insgesamt handelt es sich um einen besonders konsequent durchdachten Beitrag (...), der die didaktische Idee der Schule spannungsvoll interpretiert und eine unverwechselbare Identität für die Europäische Schule München erwarten lässt.“

Die Maßnahmen erstrecken sich auf 11.000 Quadratmeter zuzüglich der rund 14.000 Quadratmeter Freifläche. Außerdem sollen ein Kindergarten und später weitere Schulbauten hinzukommen.
Für den ersten Bauabschnitt sind 45 Millionen Euro veranschlagt.

Noch bis morgen sind alle Wettbewerbsbeiträge im Hauptzollamt, Landsberger Straße 124, München ausgestellt. Die Ausstellung ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet.











Ausstellung Die Wettbewerbsarbeiten werden von 27.03.2012 bis 04.04.2012 öffentlich ausgestellt.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

léonwohlhage
bogevischs buero architektur & stadtplanung gmbh
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten


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