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18.07.2016

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17 Mal Weltkulturerbe

Le Corbusier von UNESCO ausgezeichnet


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Aus 22 Gebäuden wurden schließlich 17, doch im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Bei einer UNESCO-Tagung in Istanbul erklärte das zuständige Komitee am Wochenende maßgebliche Werke des schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier zum Welterbe. Einen gemeinsamen Antrag hatten Argentinien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan und die Schweiz erstmalig schon 2009 gestellt – allerdings gab es immer wieder Einwände gegen das Konzept, die sich nun aber in Wohlgefallen aufgelöst haben. Aus Deutschland wurden die beiden Le-Corbusier-Häuser der Weißenhofsiedlung ausgezeichnet, die 2005 mustergültig durch Architektur 109 im Auftrag der Wüstenrot-Stiftung saniert wurden.

Im Kontext der 17 Gebäude zählen die Stuttgarter Bauten hinsichtlich ihrer Größe zum Mittelfeld, neben weiteren kleineren Wohngebäuden wie dem Maison du Docteur Curutchet in Buenos Aires und der Villa Savoye in Poissy. Das kleinste Gebäude auf der Liste ist das Cabanon in Roquebrune-Cap-Martin, zu den Größten zählen der Kapitol-Komplex in Chandigarh und die Unité in Marseille. Weitere Klassiker wie die Kapelle in Ronchamp und das Kloster La Tourette in Éveux befinden sich ebenfalls auf der Liste. Chandigarh als städtebauliches Gesamtwerk hatte man nach dem ersten Anlauf hingegen wieder gestrichen, als einziges Siedlungsprojekt erhielt nun die Cité Frugès in Pessac den Welterbe-Status.

Mit der Aufnahme der Le-Corbusier-Bauten folgt das Komitee seinem relativ jungen Hang zum Gesamtwerk. Lange Zeit galt nämlich das Prinzip, immer nur einzelne Werke oder zusammenhängende Ensembles auszuzeichnen, was sich erst mit der Aufnahme von 23 Villen von Andrea Palladio und zwölf Festungsanlagen von Sébastien Le Prestre de Vauban änderte. Bei Le Corbusier hieß es zunächst, es sei noch nicht nachgewiesen, ob sein Werk tatsächlich globale Bedeutung habe. Hinter dieser Ablehnung durfte allerdings eher ein Richtungsstreit innerhalb des Komitees vermutet werden, wie Joseph Hanimann 2011 in der Süddeutschen Zeitung schrieb.

Insgesamt ist die Architektur der Moderne auf der Liste bisher eher spärlich vertreten. Zu den wichtigen Beispielen gehören neben dem Bauhaus die Wohnsiedlungen der Berliner Moderne oder die Van-Nelle-Fabrik in Rotterdam. Auch die Villa Tugendhat gehört seit 2001 zum Welterbe, Mies van der Rohe hat es also vor Le Corbusier geschafft.

Parallel zu Le Corbusier wurde in Istanbul nun außerdem das Conjunto Moderno da Pampulha in Belo Horizonte aufgenommen, das von Oscar Niemeyer und Roberto Burle Marx gestaltet wurde. Nominiert, aber noch nicht ausgezeichnet sind hingegen zehn Gebäude von Frank Lloyd Wright – am gestrigen Sonntag entschied das Komitee, die Antragsteller noch einmal nacharbeiten zu lassen. (sb)


Zum Thema:

www.unesco.de


www.wuestenrot-stiftung.de


www.stuttgart.de/weissenhof


 
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Le Corbusiers Doppelhaus in der Weißenhofsiedlung, 1927, Foto: Andreas Praefcke / CC BY 3.0

Le Corbusiers Doppelhaus in der Weißenhofsiedlung, 1927, Foto: Andreas Praefcke / CC BY 3.0

Seitenansicht des Corbusier-Hauses an der Rathenaustraße, Foto: Rob Deutscher CC BY 2.0

Seitenansicht des Corbusier-Hauses an der Rathenaustraße, Foto: Rob Deutscher CC BY 2.0

Interieur des Corbusier-Hauses an der Rathenaustraße, Foto: Thomas Wolf

Interieur des Corbusier-Hauses an der Rathenaustraße, Foto: Thomas Wolf

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