Madrid, eine „Stadt am Wasser“? Diese bisher eher abstruse Vorstellung ist nun der Wirklichkeit ein Stück näher gerückt: Am 15. April konnte mit dem Arganzuela Park das letzte Stück des ambitionierten Projekts „madrid río“ fertig gestellt werden. Der Entwurf entstand als Zusammenarbeit zwischen den Landschaftsarchitekten West 8 (Rotterdam) und Mrio Arquitectos (Madrid) und ging als Siegerarbeit aus einem bereits 2005 entschiedenen Wettbewerb hervor.
Der bisher von zwei vierspurigen Stadtautobahnen gerahmte, innerstädtisch verlaufende Fluss Manzanares wurde durch eine Verlegung der Verkehrsachse in einen zwölf Meter langen, seitlich des Flusses verlaufenden Autotunnel wieder ins Stadtbild zurückgeholt. So wurden 150 Hektar neuer Stadtraum gewonnen auf denen insgesamt 47 Projekte mit einem Budjet von 280 Million Euro realisiert wurden.
Der durchgängiger, 42 Kilometer langer Grünzug erstreckt sich so zwischen dem königlichen Palast „El Prado“, der ehemaligen Sommerresidenz des spanischen Königshauses in Madrids Norden, bis zum südlich der Hauptstadt gelegenen Vorort Getafe. Neben zahlreichen Parks, Boulevards und Plätzen wurden drei der alten Flussbrücken restauriert sowie elf neue Fußgängerbrücken gebaut, die nun die verschiedenen Parks und Uferpromenaden miteinander verbinden.
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Baobab | 29.04.2011 11:17 UhrPark auf Beton
Das Projekt des Parks finde ich ein totaler Erfolg; vor allem, weil es schwer ist, einen Park auf Beton zu verwirklichen. Wenn man durch die Wege joggt, kann man für eine Minute vergessen, dass unterirdisch ein 12-km-lange Tunnel läuft und dass man von Entlüftungsschornsteine umgeben ist. Der Park wirkt als Make-up der unnachhaltigste (im ökologischen und ökonomischen Sinne) Schöpfung der (kurze) Geschichte Madrids. Eine Pfuscherei, die die Madrider viele Jahre lang bezahlen werden.
Ein Madrider.