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24.10.2012
Weiß-graues Zackenband
Landschaftslabor von Cannatá und Fernandes in Portugal
In Veiga de Creixomil, südwestlich des portugiesischen Guimarães, europäische Kulturhauptstadt 2012, liegt ein Naturschutzgebiet, das sehr idyllisch beschrieben wird: mit Wasserlauf, einem hügeligen Gelände, Trampelpfaden und viel Grün. Cannatá & Fernandes aus Porto haben nach einem gewonnenen Wettbewerb dort jetzt ein Landschaftslabor fertig gestellt.
Der Gebäudekomplex setzt sich von der Landschaft gut sichtbar ab, nimmt aber zugleich engen Bezug auf die bestehende Bebauung, die die Architekten im teils verfallenen Zustand vorgefunden hatten. Sie wandten eine simple und sehr wirkungsvolle Methode an: Die Ruinen wurden in ihrem ursprünglichen Material Bruchstein rekonstruiert; wo es möglich war, wurden die Steine gereinigt und wieder eingebaut. Die neuen Gebäudeteile nehmen die Form und Proportionen der alten auf, bestehen aber im Gegensatz zu ihnen aus weißem Beton. Durch die spitzwinkligen Dächer entsteht ein langgestrecktes Zackenband aus graubraunen und weißen Elementen, aus optisch und funktional klar getrennten, aber insgesamt zusammengehörigen alten und neuen Bauteilen.
Für den Haupteingang haben die Planer eine Fläche zwischen dem Bestand und dem Nachbargrundstück freigeräumt. Besucher können nun bequem parken und nähern sich dem Labor von dessen attraktivster Seite, denn die zum Fluss gelegene Fassade kommt so zuerst in den Blick.
Im Inneren wollten die Architekten den räumlichen Charakter einer Fabrik herstellen: großzügig, hell und „bereit, die neuen Funktionen aufzunehmen“. Diese reihen sich im Rhythmus der Dachstruktur aneinander, wobei im Osten die technischen Bereiche und Wassertanks liegen. Dort sind die Räume rau belassen, die öffentlichen Bereiche mit Seminar- und Veranstaltungsflächen hingegen bestimmen weiße Flächen und Holzfußböden.
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