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21.09.2021
Begegnungen vor Beton
Landratsamt in Tuttlingen von Beer Bembé Dellinger
Tuttlingen, das klingt nach süddeutscher Beschaulichkeit, nach kleinen Häusern zwischen mittelalterlichen Gässchen. Tatsächlich stammt der Stadtgrundriss jedoch aus dem frühen 19. Jahrhundert, als Tuttlingen nach einem verheerenden Brand klassizistischen Vorbildern folgend neu errichtet wurde. Heute staffelt sich entsprechend des historischen Entwurfs von Carl Leonhard von Uber parallel zur Donau eine strikte Blockstruktur. Einen dieser Blöcke hat kürzlich das Büro Beer Bembé Dellinger aus Greifenberg bei Landshut mit einer Erweiterung des Landratsamt vervollständigt.
Der Neubau mit seiner tragenden, streng gerasterten Fassade aus Betonwerksteinen ist im Westen von Tuttlingen situiert. Die Architekt*innen antworten auf den nach ihren Aussagen eher verspielten Bestand von Günter Herrmann Architekten mit entschiedener Zurückhaltung. Ihr Volumen über rechteckigem Grundriss markiert eine Ecke des Blocks, so dass zwischen den beiden Gebäudeteilen ein öffentlicher Platz entsteht. Der wird von einer rostig-erdigen Skulptur des Künstlers Jörg Bach namens „Begegnungen“ dominiert, die sich dort schon seit 2002 befindet. Die helle Fassade der Erweiterung, die in ihrer Farbigkeit an das Stammhaus anknüpft, schafft in diesem Sinne einen Rahmen für die Kunst.
Hinter der plastischen Betonhülle mit ihrem variablen Schattenwurf erstrecken sich um zwei gebäudehohe Atrien flexible Büroetagen. Eine auffällige Treppenanlage aus grobkörnigem gestocktem Sichtbeton dient dabei dem Publikumsverkehr. Der wird mittels einer großformatigen Signaletik des Büro Uebele gelenkt, wobei die teils bodenbündige Verglasung der Etagen zugleich Einblicke in die Arbeit der Beamt*innen gewährt. Aus der weitgehend unbehandelten Verwendung der Materialien ergibt sich eine gedeckte Farbigkeit. In den öffentlichen Bereichen wird diese durch Einbauten aus Eichenholz komplementiert. (sb)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
Der Neubau mit seiner tragenden, streng gerasterten Fassade aus Betonwerksteinen ist im Westen von Tuttlingen situiert. Die Architekt*innen antworten auf den nach ihren Aussagen eher verspielten Bestand von Günter Herrmann Architekten mit entschiedener Zurückhaltung. Ihr Volumen über rechteckigem Grundriss markiert eine Ecke des Blocks, so dass zwischen den beiden Gebäudeteilen ein öffentlicher Platz entsteht. Der wird von einer rostig-erdigen Skulptur des Künstlers Jörg Bach namens „Begegnungen“ dominiert, die sich dort schon seit 2002 befindet. Die helle Fassade der Erweiterung, die in ihrer Farbigkeit an das Stammhaus anknüpft, schafft in diesem Sinne einen Rahmen für die Kunst.
Hinter der plastischen Betonhülle mit ihrem variablen Schattenwurf erstrecken sich um zwei gebäudehohe Atrien flexible Büroetagen. Eine auffällige Treppenanlage aus grobkörnigem gestocktem Sichtbeton dient dabei dem Publikumsverkehr. Der wird mittels einer großformatigen Signaletik des Büro Uebele gelenkt, wobei die teils bodenbündige Verglasung der Etagen zugleich Einblicke in die Arbeit der Beamt*innen gewährt. Aus der weitgehend unbehandelten Verwendung der Materialien ergibt sich eine gedeckte Farbigkeit. In den öffentlichen Bereichen wird diese durch Einbauten aus Eichenholz komplementiert. (sb)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
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