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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Landhaus_am_Vulkan_in_Mexiko_4990580.html

03.03.2017

Stein vor Stein

Landhaus am Vulkan in Mexiko


Ein Ferienhaus liegt am Rande der kleinen mexikanischen Stadt Tepoztlán und dient einem Paar aus dem 60 Kilometer entfernten Mexico City als Rückzugs- und Erholungsort. Erstmal nichts Besonderes, doch Form, Material und der direkte Bezug zur umgebenden Landschaft springen beim Betrachten der Ansichten des von Cadaval & Solà-Morales (Barcelona/Mexico City) entworfenen MA House sofort ins Auge.  In eine grandiose Gebirgslandschaft eingebettet, referiert es nicht nur mit seiner Silhouette auf die im Hintergrund liegende Bergkette, sondern besteht zu großen Teilen auch aus demselben Material: Vulkanischem Stein.

Die Verwendung des Gesteins als Baumaterial stand vor allem deshalb im Mittelpunkt der Bauaufgabe, weil es zu übersichtlichen Kosten lokal bezogen werden konnte und sich zudem durch einen geringen Wartungsbedarf auszeichnet. Er wird jedoch auch zum strukturgebendem Element des monolithischen Gebäudes, das auf jegliches Dekor verzichtet. Ebenso ökonomisch und funktional gedacht ist die Verwendung von wasserdichtem Beton für das Dach. Interessant ist vor allem dessen Form: Den dahinterliegenden Berggipfeln gleich, steigt es an den äußeren Rändern empor. Zum hofartigen Eingangsbereich hin senkt es sich wieder ab, sodass sich dieser wie ein „Felsspalt“ öffnet. Diese von drei Baukörpern umgebene leere Fläche führt direkt ins Innere des Hauses und wird zum zentralen Element der Erschließung. Die strenge quadratische Grundfläche wird von zwei sie diagonal durchschneidenden Terrassen aufgebrochen, was offene Übergänge zwischen den einzelnen Pavillons schafft – es entsteht ein steter Wechsel zwischen Innen- und Außenräumen, die das durchgezogene Dach miteinander verbindet.

Entsprechend der geplanten Nutzung besticht das puristische Innere durch großzügige, lichtdurchflutete Räume. Sowohl das Betondach als auch die Steinwände bleiben unverkleidet. Die offene Raumaufteilung wird durch an Stahlträgern aufgehängte Betontreppen strukturiert, die zu einem Mezzanin führen. Durch die Lage direkt unter dem geneigten Dach sind hier ideale Rückzugsorte entstanden. Große Verglasungen an der Nord- und Südfassade öffnen den Blick in die Landschaft und lassen die Bergkette auch im Inneren dieses „Miniaturgebirges“ allgegenwärtig werden. (da)

Fotos: Sandra Pereznieto


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