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07.09.2021

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Bienenkunde im Holzgewand

Laborgebäude an der Universität Hohenheim


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Außen in Anthrazit lasiert, innen naturbelassen und auch im Tragwerk reichlich vertreten: Mit dem Material Holz macht ein Neubau für die Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) auf dem Campus der Universität Hohenheim in Stuttgart auf sich aufmerksam. Das als Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg realisierte Institutsgebäude mit Laboren entwarfen Lanz Schwager Architekten (Konstanz) im Nachgang eines VOF-Verfahrens von 2016. Von staatlicher Seite waren der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg und das Universitätsbauamt Stuttgart Hohenheim beteiligt.

Das LAB versteht sich als Bindeglied zwischen angewandter Bienenforschung und imkerlicher Praxis. Neben der Forschungstätigkeit und der Durchführung von Langzeitprojekten zur Bienenhaltung beschäftigt sich das in den 1960er Jahren gegründete Institut unter anderem noch mit der Qualitätsprüfung von Bienenprodukten oder unterstützt die Lehre zur Berufsimkerei und wissenschaftlichen Bienenkunde. Entsprechend der vielseitigen Nutzung umfasst der Neubau neben Empfang mit Probeannahme, Seminarbereich und Büros auch eine Versuchsimkerei und gut ausgestattete Laboreinheiten.

Der zweigeschossige, langgestreckte Baukörper ist dreibündig um eine Mittelspange mit Serviceräumen organisiert. Im Erdgeschoss sorgen ein großzügiger Empfangsbereich und ein zweigeschossiges Foyer, das über Oberlichter mit Tageslicht versorgt wird, für Orientierung. Blickfang ist hier ein Wandrelief namens „Die Scharfgabe im Paradies“ von Gabriela Oberkofler. Lagerhalle, Schreinerei, Wachs- und Schleuderraum der Versuchsimkerei sind ebenfalls ebenerdig verortet. Sie verfügen über einen eigenen wettergeschützten Anlieferbereich, öffnen sich aber auch direkt zur Versorgungsstraße. Im Obergeschoss befinden sich die Büros und der Labortrakt.

Seltenheitswert im Land Baden-Württemberg hat nach Aussage der Architekt*innen die Konzeption eines Laborgebäudes als Holz-Hybridbau. Neben der Holzkonstruktion verfügt das Haus über zwei Stahlbetonkerne und Holz-Stahlbeton-Verbunddecken. Die Fassaden sind mit Weißtanne verkleidet, als Vorgriff auf die zu erwartende Verwitterung ist die Außenhülle anthrazitfarbig lasiert. Aus naheliegenden Gründen wurde auf eine chemische Vorvergrauung mit Fungizidbeimengung bewusst verzichtet. Die Innenräume kennzeichnen helle Holzverkleidungen und Sichtbetonflächen. (sab)

Fotos: Barbara Schwager
, Andreas Körner - Bildhübsche Fotografie


Zum Thema:

Auch Bienen und Imker im Tessin dürfen sich seit kurzem an einem Holzbau erfreuen.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

FFM Architektin | 08.09.2021 15:37 Uhr

Fein Fein

gute süddeutsche Architektenschule:
klar gegliedert, sauber konstruiert, fein detailliert, ruhige Materialsprache.

Das Dekor hätte als Idee ggf. noch feinsinniger und vielschichtiger durchdacht und ausgearbeitet werden können. Wirkt auf mich noch etwas zu plakativ aufgeklebt.

Vermisse lediglich die einladende, summende Menschentrauben anlockende Fassadenöffnung im EG zur gelegentlichen Honig(ver)kostung ... Vielleicht folgen später noch Fotos "in Gebrauch"?

1

Josef Prinz | 07.09.2021 18:11 Uhr

Bienenkunde

Ein sehr gut strukturiertes und gefügtes Haus und natürlich auch ein sehr schönes Haus.......

 
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