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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-LRO_gewinnen_Wettbewerb_fuer_Museumsneubau_in_Frankfurt_29632.html

31.01.2008

Geradezu magisch

LRO gewinnen Wettbewerb für Museumsneubau in Frankfurt


Selten wurden Preisrichter bei der Verkündung eines Wettbewerbsergebnisses so emotional: Der Siegerentwurf für den Neubau des Historischen Museums am Römerberg in Frankfurt schaffe „ein Gebäude, das Zuneigung auslöst,“ so Juryvorsitzender Carl Fingerhuth am 30. Januar 2008. Der Vorschlag der Wettbewerbssieger Lederer + Ragnarsdóttir + Oei (Stuttgart) bestimme „die städtebauliche Situation am Römerberg neu“ heißt es weiter in der Laudatio.

Vor dem Hintergrund einer neuen Gesamtkonzeption für das Historische Museum Frankfurt sollte neben der Sanierung der Altbauten das 70er-Jahre-Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Im Wettbewerb sollte eine Lösung gefunden werden, die die heutigen Anforderungen an ein Museum erfüllt und das bestehende Umfeld – geprägt durch das historische Ensemble aus Dom, Römerberg und Altstadt – bereichert. Das Preisgericht entschied sich für folgende Rangfolge:

  • 1. Preis: Lederer + Ragnarsdóttir + Oei (Stuttgart)

  • 2. Preis: Kleihues + Kleihues (Berlin)

  • 3. Preis: Ditzinger + Kramer (Eichstädt)

  • Ankauf: Christoph Mäckler (Frankfurt)

  • Ankauf: Braun + Schlockermann (Frankfurt)

  • Ankauf: Landes & Partner (Frankfurt)
Die Architekten scheinen die historistischen Bestrebungen der Stadt Frankfurt ernst genommen zu haben, ohne selbst dem Historismus zu verfallen: Das augefälligste Merkmal des Siegerentwurfs sei laut Presseerklärung der Stadt Frankfurt, dass „der historische Teil des Historischen Museums wieder sichtbar“ werde. Der Entwurf rekonstruiere den Saalhof am Mainufer und gebe diesem wohl ältesten Gebäude der Altstadt mit seinem Rententurm seine Eigenständigkeit zurück; sein „Nordflügel“ werde sichtbar an einen neuen Innenhof angrenzen, der den neuen Haupteingang des Museums aufnehme. Der Neubau, der sich mit seinen zwei Giebeln parallel zu Saalhof und Alter Nikolaikirche erheben soll, werde damit zu einer reinen Ausstellungshalle. Einer Halle, die unterirdisch mit dem Saalhof verbunden sei und zudem mit der Schirn-Kunsthalle korrespondiere – was den Römerberg und das nördliche Museumsufer erheblich aufwerte, so Kulturdezernent Felix Semmelroth. Der neue Platz zwischen dem Neubau und den „reparierten“ und ergänzten Altbauten lasse zudem eine „Sogwirkung zwischen den Gebäuden entstehen, die Besucher geradezu magisch anziehen“ werde.

An der gesamten Fassadenabwicklung des neuen Baukörpers sind große witterungsgeschütze Wandnischen als Ausstellungsfläche vorgesehen. Dort sollen wetterfeste Schnitzarbeiten und andere historische Fassadenelemente ausgestellt werden. Das Raumprogramm wurde von den Stuttgarter Architekten „zu einhundert Prozent“ abgebildet und bietet nun Platz für die 4.000 Gemälde und die über eine Million Ausstellungsstücke des Museums. Auf 2.700 Quadratmetern auf drei Ebenen können diese nun permanent gezeigt werden, 900 Quadratmeter kommen für Wechselausstellungen hinzu. Der Baubeginn ist für 2012 geplant.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Kleihues + Kleihues
LRO


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