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25.09.2014

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Die Super-Jugendherberge

LAVA entwerfen Neubau für Bayreuth


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Die ultimative Jugendherberge der Zukunft? Das Büro LAVA Laboratory for Visionary Architecture zeigt, wie das geht. Der Entwurf für das Bayreuth Youth Hostel – ein 3.400 Quadratmeter großes Gebäude in Y-Form – verspricht, dass man hier das „Unerwartete erfahren“ können wird. Genau das will das Büro mit Sitz in Stuttgart, Berlin, Shanghai und Sydney erreichen, wenn es von der Vision für seine Herberge berichtet: Ein sauberes Bett und Dusche genügen heute nicht mehr, die Jugend will ein „funky Design“, Identifikation, Online-Zugang und die einzigartige Erfahrung obendrein.

Das Motto von LAVAs Projekten ist „More With Less“ – mehr Architektur mit weniger Materialien, Energie, Zeit und Kosten. 2011 hatten die Architekten mit der Sanierung der Jugendherberge in Berchtesgaden das erste Designhotel Deutschlands mit wenigen Mitteln und großem Erfolg geschaffen.

Die Architekten wenden ihr Motto auch bei dem Pendant in Bayreuth an. Alles ist in diesem dreiarmigen Ufo-Gebilde ein Grad cooler als sonst: die innovative räumliche Ordnung, die Möbel-Module, die verschiebbaren Zimmerwände. Eine Übernachtungsanfrage einer „Basketballmannschaft in Rollstühlen“? Geht hier ganz selbstverständlich.

Alle Räume und Flure orientieren sich um die logische Mitte, in der die drei Y-Arme zusammenlaufen. Hier findet man eine Art Amphitheater vor – einen Ort für „Treffpunkt, Kommunikation und Unterhaltung“. Das Zusammenspiel der Materialien – zum Teil regionaler Herkunft – soll man hier am deutlichsten nachvollziehen können. Beton und Holz werden durch großflächige gelbe Farbtupfer ergänzt: Das Ganze erzeuge eine raue, „industrielle“ Atmosphäre, so die Planer.

In den Zimmern ist die Ausstattung mit einem Maximum an Flexibilität konzipiert: wahre Baukästen mit Modul-Möbeln. Neben den Zimmertrakten befinden sich auf insgesamt zwei Geschossen Rezeption, Seminarräume, Bistro, Küche, Sportstudio und Spieleinrichtungen. Die Außenanlage bietet genügend Platz für Sport.

Mit dem Bau der Jugendherberge der Zukunft soll Anfang 2015 begonnen werden. Aktive Menschen mit Erfahrungsdurst werden erwartet. (pg)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

archkri | 28.11.2017 14:39 Uhr

Schwimmbad

Nun geht die Jugendherberge baden und die Holzbauweise im Innern führt zum Totalschaden. Das kommt davon, wenn Stararchitekten zeichnen, weit weg vom Schuss sind und vor Ort keine richtige Bauleitung vorhanden ist. Tolles Referenzobjekt für die Stars von Heute. Und die Firmen aus dem Osten.

6

peter | 26.09.2014 17:04 Uhr

@roman

hab ich jetzt, und genau das meine ich - siehe wiki:
zitat:

"Neben der kunstgeschichtlichen Bedeutung wird der Begriff auch universell benutzt und bezeichnet dann eine Handlung, Haltung oder Sprechweise, die als gekünstelt (manieriert), pathetisch oder schwülstig empfunden werden kann."

genau so sehe ich es - lava macht meines erachtens genau das - schwülstige, gekünstelte formensprache durchaus mit hang zum pathos. ich finde, das ist alles eher ein marketing-gag als architektur.
aber wahrscheinlich bin ich auch einfach nur spießig und kapiere diese völlig neuartige, womöglich heilbringende gestaltung einfach nicht.

5

auch ein | 26.09.2014 13:27 Uhr

architekt

"materialien auch regionaler herkunft".
WOW, das ist mal was ganz besonderes......

4

Roman | 26.09.2014 12:59 Uhr

...

Da sieht man gefühlt seit Wochen das erste mal wieder einen spannenden, deutschen Entwurf, abseits der Sichtbeton- und Lochfassaden-Typologien und die gemeine Leserschaft hier trägt mal wieder ihr gesammeltes Kleinbürgertum nach außen.

@maestro
Bloß weil eine effizient organisierte Struktur in der Mitte zusammenläuft, sehen Sie direkt ein Gefängnis?
Ich finde die Zimmerstruktur in Kombination mit den ineinander gesteckten Schlafplätzen und der großzügigen Gemeinschaftsfläche durchaus neu und gelungen und vor allem auch der Bauaufgabe einer Jugendherberge angemessen.

@ Peter:
Wieso bitte sollte der Gestaltungsanspruch an einen Staubsauger höher sein, als an ein Gebäude?
Des weiteren lege ich Ihnen nahe, noch einmal nachzuschlagen was manieristische Architektur ist.
Sinnentleertes Fremdwörter-dropping zeugt nur von niedrigem Selbstbewusstsein und Wich­tig­tu­e­rei.

@maestowec:
Da stimme ich Ihnen zu.
Eine unabhängige Berichterstattung ist das hier leider generell nicht mehr.

3

maestro | 26.09.2014 08:24 Uhr

neuer wein in alten schläuchen

... ohne verzogene Dachfläche und amorphte Fassade hätte man dieses gebilde früher als das Nonplusultra und die Vorlage für eine effiziente und vorbildliche Gefängnistypologie vermarktet... egal.

2

peter | 25.09.2014 16:31 Uhr

lava

schönes rendering.

aber das komisch geformte dach und die angemorphte fassade braucht das haus einfach nicht.
bei lava werde ich den eindruck nicht los, dass elektronische hilfsmittel und parametrie-tools zum sinnentleerten manierismus führen. das ist dann keine architektur mehr, sondern design! dass man autos, cd-player und staubsauger so gestaltet, ist ja ok, und zumindest bei ersteren macht aerodynamik sogar sinn.
aber bei häusern?

1

maestrowec | 25.09.2014 16:12 Uhr

Super-Jugendherberge

Gelegentlich, liebes Baunetz, wäre doch ein gewisser redaktionell-kritischer Sicherheitsabstand zu der nur schwer erträglichen Architektenprosa nicht von Nachteil. Vor nicht allzu langer Zeit hätte man dieses Gebilde schlicht als zweibündige Zimmeranlage in Y-Form mit zentralem Foyer beschrieben. Dass sie ein bisschen verdreht daherkommt und ein paar verschiebbare Holzwände aufweist ist nun sooo ganz neu auch wieder nicht.

 
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