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03.02.2023

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Verglaste Krone

LAN, SCAPE und SNA planen MAXXI-Erweiterung in Rom


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Das 2009 eröffnete Museum für zeitgenössische Kunst in Rom – geplant von Zaha Hadid Architects (London) – entstand auf einem historischen Kasernenareal aus dem 19. Jahrhundert im Viertel Flaminio in der nördlichen Tiberschleife, unweit der Milvischen Brücke. Jetzt will sich das Museo nazionale delle arti del XXI secolo, kurz MAXXI, vergrößern. 2022 schrieb die Fondazione MAXXI einen offenen Wettbewerb aus, der den Neubau eines multifunktionalen Gebäudes für Forschung, Depots, Bildung und Kultur sowie die Gestaltung eines linearen Freiraums umfasst, der auch die Bestandsarchitektur einbinden und zugleich eine gemeinsame Identität stiften soll. Den 1. Preis für „Il Grande MAXXI“ gewannen das Team um LAN Local Architecture Network (Paris) zusammen mit SCAPE Architecture (Paris/Rom/Mailand) und SNA Susanna Nobili Architettura (Rom) sowie den Landschaftsarchitekt*innen Bureau Bas Smets (Brüssel).

Der Entwurf orientiert sich – ähnlich des von LAN zuletzt in Straßburg umgesetzten Konzepts – am städtischen Kontext und den architektonischen Typologien der umgebenden Nachbarschaft. Die rechtwinkligen Formen und einfachen Volumen werden aufgegriffen und in einem orthogonal auf dem langgestreckten Areal ausgerichteten Baukörper umgesetzt. Im Erdgeschoss und den beiden Obergeschossen sind Labore für Restaurierung, Technik und digitale Forschung, Depots für Kunst, Architektur und Fotografie sowie Unterrichts- und Veranstaltungsräume auf rund 3670 Quadratmetern Fläche vorgesehen.

Auf der obersten Ebene ist ein großer Dachgarten mit Bäumen geplant. Sie wird durch eine umlaufende und gedeckte, an den Unterseiten verspiegelte Galerie eingefasst, die auf das nach oben offene Compluvium im antiken römischen Atriumhaus anspielt. Diese „verglaste Krone“ des Gebäudes soll eine ständige Beziehung zur Landschaft bilden. Die tragende Struktur des Baus besteht aus modularen Systemen, Stahlbetonpfeilern und -trägern, die Fassade aus Glas und vorgefertigten Paneelen aus rosafarbenem, poliertem Beton.

Um das städtische Mikroklima zu verbessern und die Temperatur zu regulieren, sollen die bisher überwiegend versiegelten Flächen aufgebrochen und durch einen üppig bepflanzten Parkstreifen und Grünflächen mit Platz für Freiraumaktivitäten ersetzt werden. Für die Umsetzung ist ein Budget von 14,2 Millionen Euro veranschlagt. (uav)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Rainer Dünsch | 06.02.2023 09:53 Uhr

Spaceballs

Der verspiegelte "Deckenfries" in Verbingdung mit der Begrünung kommt ziemlich gut. Ob der Vorhang dort notwendig wäre, mag ich zu bezweifeln.

Erstmal das Modell für meinen Schrebergarten kopieren. Danke dafür

3

ac.arch | 06.02.2023 09:04 Uhr

Was will uns der Autor dieser Arbeit erzählen?

Es ist schon merkwürdig, welches Verhältnis wir Großstädter zur Natur aufbauen. Da simulieren wir ein Stück Natur auf dem Dach eines Kunstmuseums, mit viel Technik und hohem Aufwand. Gedanklich konsequent sind dann die großen Glasscheiben, die den Garten zur Vitrine machen. Die simulierte Natur wird aus der Natur der Stadt separiert und damit zum "Kunstobjekt". Das Leben spielt in dieser "artifiziellen Natur" keine Rolle mehr (Die toten Vögel an den Glasscheiben möchte ich nicht aufsammeln). Natur ist nicht mehr Lebensraum, sie ist (Kunst-)Objekt. Als Gedankenspiel kann ich das nachvollziehen, in einer möglichen Realisierung befremdet es mich!

2

arcseyler | 04.02.2023 17:11 Uhr

......

Raum einpacken tut man ja schon im Öffentlichen ganz ohne Glas.

1

Klaas | 04.02.2023 14:25 Uhr

gut

wirklich gut.

 
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