Um in der südkoreanischen Stadt Suncheon einen frischen touristischen Akzent zu setzen, beschloss die Stadtverwaltung, einen internationalen Wettbewerb für ein Kunstzentrum auszuschreiben. Die mit internationalen Architekten besetzte Jury entschied sich für einen Entwurf aus Indien. Studio MADe hatten am Wettbewerb für das Bauhaus Museum in Dessau teilgenommen, ihr Vorschlag für die Erweiterung des WHO-Hauptsitzes in Genf wurde mit dem vierten Preis ausgezeichnet. Gründer Madhusudhan Chalasani könnte nun die Chance erhalten, sein erstplatziertes „verstecktes Kloster“ als Kunstzentrum in Südkorea umzusetzen.
Die Architekten planen eine „Leerstelle“ in der städtischen Dichte zu schaffen, indem sie einen quadratischen Innenhof aus dem Boden schneiden. Nur zwei Baukörper, gegliedert durch rhythmische Kolonnaden sollen als Hochpunkte die Besucher willkommen heißen. Darum herum würde ein Park entstehen, der auf Wunsch der Stadt Suncheons Bemühungen um Nachhaltigkeit illustriert und einen öffentlichen Platz mit dem Flussufer verbindet.
Obwohl studio MADe die Herleitung ihres Konzeptes aus traditionellen koreanischen Bauformen darstellen, bleibt das Ergebnis so international wie der Wettbewerb. Die unterirdischen Räumlichkeiten des „Klosters“ dürften jedoch einen kontemplativen Hintergrund für die Kunst bieten. (dd)