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20.01.2020

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Schreiben statt Bauen

Kunstpreis Berlin für die Zeitschrift ARCH+


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Der Kunstpreis Berlin der Sektion Baukunst der Akademie der Künste geht dieses Jahr nicht an eine Architekt*in, sondern an die Redaktion einer Zeitschrift. Die Macher der ARCH+ dürfen sich über eine überraschende Entscheidung freuen, die sicherlich auch politisch zu verstehen ist. Denn ARCH+ betreibt seit nun mehr 53 Jahren nicht nur Architekturkritik und -theorie, sondern bezieht immer wieder deutlich politisch Stellung. Ihr Themenheft „Rechte Räume“ – das im Mai letzten Jahres erschien – hat in dieser Hinsicht große Wellen bis weit in die Tagespresse hinein geschlagen und in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus kräftig polarisiert.

Doch ARCH+ war und ist freilich viel mehr: Die vierteljährlich erscheinenden, über 200 Seiten starken Ausgaben sind im engeren Sinne eigentlich schon fast keine Zeitschriften mehr. Hier werden nicht einfach nur Themen diskutiert, die aktuell auf der Hand liegen, sondern selbstbewusst gesetzt, in aller Breite bearbeitet und mit intellektueller Schärfe zerlegt. Das Erbe der Moderne ist dabei mindestens so wichtig wie die kritische Grundhaltung und die institutionelle Unabhängigkeit. ARCH+ ist die letzte große Architekturzeitschrift Deutschlands, die im eigenen Verlag erscheint und nicht zu einer Verlagsgruppe gehört.

Die verantwortlichen Köpfe sind seit vielen Jahren Nikolaus Kuhnert – der im letzten Jahr seinen 80. Geburtstag feiern konnte – und Anh-Linh Ngo, die als Herausgeber, Geschäftsführer und Redakteure fungieren. Sie begreifen ARCH+ als eine „Diskursplattform in der Verschränkung von Zeitschrift und unterschiedlichen Medien“. Dementsprechend sind die einzelnen Themenhefte Gravitationszentren, um die Projektkooperationen, Ausstellungen, Veranstaltungsreihen und Symposien kreisen.

Die sechs Kunstpreise werden im Zusammenhang mit dem Großen Kunstpreis Berlin vergeben, der 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Senat gestiftet wurde. Seit 1971 erfolgt dies jährlich durch die Akademie der Künste. Dabei wechseln sich die sechs Sektionen der Akademie turnusmäßig ab. Letztes Jahr war die Sektion Baukunst an der Reihe und vergab den Großen Kunstpreis an die französische Architektin und Stadtplanerin Renée Gailhoustet, dieses Jahr geht er an die  südkoreanische Komponistin Younghi Pagh-Paan. Zusammen mit dem Großen Kunstpreis werden auch die sechs Kunstpreise Berlin verliehen.

Die Preisverleihung erfolgt am Mittwoch, 18. März 2020 um 19 Uhr in der Akademie der Künste am Pariser Platz. In diesem Zusammenhang findet außerdem am Donnerstag, 19. März 2020 um 19 Uhr in der Akademie der Künste am Hanseatenweg die Veranstaltung „ARCH+ features 99: Baukultur? Zwischen engagierter Architekturpraxis und kritischem Diskurs“ statt. (gh)


Zum Thema:

www.archplus.net


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

g.k. | 22.01.2020 13:15 Uhr

STPH

Jetzt habe ich es verstanden. Sie wollen durch Spaß die polarisierende und ideologische Seite der Moderne lockern für unser aller Freiheit.Das scheint mir ein mutiges Ansinnen. Ich wünsche viel Spaß dabei.

7

STPH | 21.01.2020 19:28 Uhr

...

ich will die ideologische seite der moderne provozieren, das polarisierende

Spaß ist dabei die lockerung und um die geht es.

Moderne ist nur gestaltbares Mittel zum Zweck, unsere Freiheit

6

g.k. | 21.01.2020 18:53 Uhr

STPH

Das Konkrete, werter Kollege, ist nicht so Ihre Sache wie mir scheint. Sie mögen das Ungefähre und Nebulöse viel lieber.
Wer jedoch bauen und nicht nur zeichnen will, der kommt um das Konkrete einfach nicht herum.

5

Max | 21.01.2020 16:45 Uhr

haters gonna hate

Traurig, dass die Arch+ mittlerweile selbst von der eigenen Profession als "Schwurbelheftchen" bezeichnet wird.

@stph: Ihre Auslassungen sind falsch, entbehren jedweder Grundlage und sind gefährlich. Ich empfehle sich z.B. mit Sascha Lobo zu beschäftigen.

4

STPH | 21.01.2020 14:06 Uhr

...

eine selbstironische Moderne, zur Emanzipation

moderner Fasching zur Selbstheilung, bauhaus konnte das

3

auch ein | 21.01.2020 09:28 Uhr

architekt

@STPH

sie sollten selbst ein schwurbelheftchen rausbringen....

mit meinungen oder bewertungen, die immer zwangsläufig persönlich und "befangen" sind....

und das heftchen soll man dann beurteilen?

irgendwie langweilig....

2

g.k. | 21.01.2020 09:25 Uhr

STPH

Welche Moderne meinen Sie und was daran wollen sie heilen?

1

STPH | 21.01.2020 08:17 Uhr

...

Journalismus ist keine Debatte weil er Einweg ist.

Modern wäre:
Journalismus distanziert sich von seiner eigenen Haltung und macht sich selbst zum Gegenstand der Betrachtung, stellt sich zur Debatte.

über sich selber lachen können

eine Pathologie der Moderne
ist Moderne eigentlich heilbar?

 
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Die aktuelle ARCH+ Redaktion: Mirko Gatti, Melissa Koch, Nikolaus Kuhnert, Anh-Linh Ngo, Lennard Flörke (erste Reihe v. l. n. r.), Sascha Kellermann, Max Kaldenhoff, Arno Löbbecke, Nora Dünser, Christian Hiller, Alexandra Nehmer, Johanna Keck (zweite Reihe v. l. n. r.), Christine Rüb (nicht auf dem Bild)

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