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29.05.2012

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Monolithischer Kubus

Kunstmuseum in Tianjin fertig


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Wieder einmal ist von einem deutschen Architekturexport nach China zu berichten: Nachdem KSP Jürgen Engel Architekten den internationalen Wettbewerb gewonnen hatten (siehe BauNetz-Meldung vom 21. April 2009), wurde nun nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit das daraus hervorgegangene Tianjin-Kunstmuseum für das Publikum eröffnet.

Das neue Museum ist Teil eines Stadtentwicklungsprojektes für ein 90 Hektar großes Kultur- und Freizeitareal im Zentrum der nordchinesischen Metropole Tianjin. Mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 33.000 Quadratmetern bietet es Flächen für Wechselausstellungen und Raum für vier ständige Ausstellungen: chinesische Kalligraphie, westliche Kunst, Plastik und moderne Kunst.

Das Quartier wird durch eine weitläufige Grünanlage mit See geprägt. Das Ausstellungshaus befindet sich unmittelbar an der Uferpromenade des Sees und öffnet sich dorthin mit seiner Schauseite und dem Haupteingang. Vor dem Kunstmuseum weitet sich die Uferpromenade zu einer Platzsituation auf. Über einen Ticketschalter im Durchgang zum Außenhof gelangt man in die etwa 14 Meter hohe Halle mit den kaskadenförmigen Treppenaufgängen. Hier befinden sich der Museumsshop, ein Café und die Schließfächer, Räume für die Sammlung und das Archiv des Museums, Verwaltungsräume, ein Konferenzbereich, eine Sonderausstellungsfläche sowie der VIP-Bereich mit separatem Zugang.

Das Museum soll laut Architekten in seinem räumlichen Aufbau an einen monolithischen Steinkubus mit präzisen Einschnitten, Aussparungen und Hohlräumen erinnern. Im massiven Teil des Bauwerks sind sämtliche Ausstellungsräume, ein einsehbarer Raum für Restaurierungen, die Bibliothek und Konferenz- und Besprechungsräume untergebracht. Die kaskadenförmige Abfolge von Treppenaufgängen, die zu den Ausstellungsräumen in den Obergeschossen führen, scheinen aus dem Steinvolumen des Museumsbaus herausgearbeitet zu sein, so die Architekten. Dieser Erschließungsbereich wird zusätzlich über Oberlichter belichtet.

Das erste Obergeschoss hat eine lichte Raumhöhe von acht Metern und bietet mit einem 1.000 Quadratmetern großen Ausstellungssaal und einem flexiblen, rund 780 Quadratmeter großem Ausstellungsraum vielfältige Präsentationsmöglichkeiten für Kunst. Diese Hauptausstellungsebene ist sowohl über die Eingangshalle vom Park aus als auch über einen weiteren Zugang von der Straßenseite aus zu erreichen. Im dritten und vierten Obergeschoss liegen flexible Ausstellungsbereiche, deren Räume sich ringförmig um das zentrale Atrium gruppieren.

Das Erscheinungsbild des knapp 30 Meter hohen Baukörpers wird durch Einschnitte, Glasflächen und Steinlamellen gegliedert. Geschlossene Flächen der Travertin-Natursteinfassade korrespondieren mit transparenten Glasöffnungen und semitransparenter Lamellenstruktur. Großflächige Glasfassaden inszenieren Ausblicke auf den See und den Park. Hinter der Natursteinfassade mit ihrer horizontalen Schichtung verbirgt sich eine moderne Stahl- und Stahlbetonkonstruktion.


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