Mit der Entscheidung des Preisgerichts im Rahmen des Wettbewerbs für die Foyergestaltung der Bundeskunsthalle (Architekt Gustav Peichl, eröffnet 1992) in Bonn konnte sich ein dazugelostes, junges Büro als erster Preisträger gegen die international renommierten, gesetzten Büros behaupten: Gewonnen haben AFF Architekten (Berlin).
Nach achtzehn Jahren Dauernutzung mit bis zu 8.400 Besuchern pro Tag sollen das Foyer und die Buchhandlung der Halle neu gestaltet werden. Neben technischen Neuerungen und veränderten Nutzungsonzepten galt es auch, den Eingangsbereich gestiegenen Anforderungen an Barrierefreiheit und Arbeitsschutz anzupassen. Auch die Lichtsituation im Vorhof sollte verbessert werden. Die Jury unter dem Vorsitz von Eckhard Gerber entschied sich für folgende Rangfolge:
- 1. Preis: AFF Architekten (Berlin)
- 2. Preis: HPP Architekten (Düsseldorf)
- 3. Preis: Wezel Architektur (Stuttgart)
AFF Architekten erläutern, ihr Entwurf würde der „kubischen Komposition“ von Gustav Peichl folgen und die klaren Raumsequenzen der inneren Quadrate fortführen. Die Foyerfunktionen – Kasse, Cafe, Laden, Information – werden zentral um die Foyermitte angeordnet. „Die in der Mitte geschaffene Freifläche funktioneirt als Bühne und bietet Platz zum Treffen und Verweilen, aber auch für Veranstaltungen und Events.“ Um die um das Foyer liegenden Kunst- und Ausstellungshallen umlaufend frei zu stellen, wurden alle nötigen Einrichtungen in einem zusammenhängenden „Raumkörper“ untergebracht: Kasse, Informationstresen und Garderobe. Dieses Möbel bezieht sich durch seine Positionierung und sein Volumen auf den weißen Körper des Galeriegeschosses, welches gegenüber in das Foyer kragt.
Zum Thema:
Das „Hutznhaisl“ von AFF Architekten bei www.designlines.de
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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ivan | 27.07.2010 15:46 UhrHoch lebe der Lostopf!
Wieder mal ein Beleg dafür, dass Losverfahren die sinnvollste Art der Teilnehmerauswahl bei beschränkten Wettbewerben sind.
Die Auswahl über Referenzen u.ä. benachteiligt junge Architekten und vernichtet Arbeitszeit auch bei eingeführten Büros, wo Mitarbeiter stundenlang Wettbewerbsbewerbungen zusammenstellen, da jeder Auslober andere Anforderungen hat.
Über die Vorabauswahl eines Teils der Teilnehmer hat der Auslober genug Möglichkeiten der Einflussnahme.