Vor 150 Jahren Heidelandschaft, vor 40 Jahren ein brodelnder Industriekessel, umschlossen von Gruben und Deponien, heute von Rückbau und Schrumpfung gezeichnet – die jüngere Geschichte von Bitterfeld-Wolfen steht beispielhaft für Transformationsprozesse, die viele ostdeutsche Kommunen durchlaufen haben. Dem Potenzial dieser Veränderungen widmet sich noch bis
Sonntag, 17. Juli 2022 das vor Ort stattfindende Festival „OSTEN“, das mit Kunstprojekten den vielseitigen Wandel in der Region und seine Auswirkungen für Menschen, Natur und Zusammenleben untersucht.
Im Mittelpunkt steht dabei der Bitterfelder Kulturpalast, wo Ende der 1950er Jahre mit den Bitterfelder Konferenzen und dem dort beschlossenen „Bitterfelder Weg“ ostdeutsche Kulturgeschichte geschrieben wurde. Das Programm sollte Intellektuelle in Produktionsbetriebe und Werktätige in die Kultur bringen. Das Festival nimmt von dieser Idee den Gedanken der Begegnung auf und will zum gegenseitigen Austausch über Geschichte, Gegenwart und Zukunft anregen.
Für das Festivalzentrum im Kulturpalast entwickelten
Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin),
Jan Schlake (la relève) und
Christian Göthner (lfm2) einen Schubkarren-Parcours, der Besucher*innen zu einer spielerischen Begehung des ideologiebeladenen Gebäudes einlädt. Auf dem umfangreichen
Programm stehen außerdem Konzerte, Filmvorführungen, Ausflüge und Ausstellungen, die zahlreiche zeitgenössische Positionen aus Bildender Kunst, Theater und künstlerischer Forschung zusammenbringen.
Termin: noch bis Sonntag, 17. Juli 2022, Programm jeweils ganztägig von Freitag bis Sonntag
Ort: Kulturpalast,Parsevalstraße 2A, 06749 Bitterfeld-Wolfen
Zum Thema:
osten-festival.de
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